#182 Vom Wellenreiten und vollen Reizrucksäcken
Shownotes
„Es gibt nichts Schlimmeres als die perfekten Eltern!“ – volle Zustimmung von Gästin Kiran Deuretzbacher für Jesper Juul. In dieser Folge spricht sie als Familiencoachin, Autorin und Mama mit Evelyn über die Herausforderungen, die unsere Reizrucksäcke zum Überlaufen bringen – und alltägliche Gefühlswellen kaum noch surfbar machen.
Wie können Eltern mit den eigenen Gefühlen und denen ihrer Kinder gut umgehen? Wie funktioniert Selbstregulation – für Kinder und Eltern? Kiran, auch Neuro-Embodiment-Coachin, hilft uns, das Nervensystem besser zu verstehen: Was passiert bei Stress, bei Wut – und wie können wir inmitten von Turbulenzen wieder Halt finden?
Es geht um die 5:1-Regel, Beziehung statt Perfektion, die spannende Wackelzahnzeit, Konflikte als Chance, Neurodivergenz – und um einen entspannten und kindgerechten Umgang mit Schule und allem, was sie mit sich bringt. Und ja, auch um die Frage: Was brauchen Kinder eigentlich – Wurzeln oder Flügel? Vielleicht beides. Und vielleicht dürfen Eltern beim Begleiten auch verletzlich sein… Unbedingt reinhören!
Hier geht es zu Kirans Instagram-Kanal: https://www.instagram.com/kiran.deuretzbacher/
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Transkript anzeigen
00:00:00: Wir lernen Wellen reiten.
00:00:01: Und dass das okay ist.
00:00:02: Also mein erster Impuls war gerade, was für eine Anforderung hast du an dich?
00:00:07: Dass du, die Strahlemammer bist?
00:00:09: Ja, doch.
00:00:10: Das ist schon krass, aber, gell?
00:00:12: Und dann lernen aber deine Kinder gerade, dass nur die Strahlemammer okay ist.
00:00:15: Wenn du deine Wellen reitest ... ohne unterzugehen.
00:00:18: Ich glaub, das ist der Unterschied, den wir lernen dürfen.
00:00:21: Dass wir uns nicht total verstricken und uns beschieben und so in spiralen Dingen, sondern Wellen reiten.
00:00:28: Und das kann Spaß machen.
00:00:30: Und nicht nur die ganz strahlenden Wellen.
00:00:32: Aber es ist schon auch so, dass, wenn wir uns total verbieten, nach unten zu gehen mit den Wellen und Gefühlen, kommen wir auch nicht so gut hoch.
00:00:42: Hey, willkommen bei alle meine Eltern.
00:00:45: Hier reden wir Klartext über das Leben mit Kindern und allem drum und dran.
00:00:48: Ehrlich, locker und garantiert nicht Chachi.
00:00:51: Vielleicht ganz selten.
00:00:53: Wir sind ja auch eben alle nur Menschen, ne?
00:00:55: Also viel Spaß beim Hören.
00:00:59: Liebe Leute da draußen, ich habe heute eine Gästin, auf die freue ich mich wahnsinnig.
00:01:03: Ich bin nämlich ein richtiges Fangirl.
00:01:05: Ich höre wahnsinnig gern deinen Podcast und finde deinen Ansatz einfach... Mega geil, das spricht mir einfach voll aus dem Herzen.
00:01:13: Heute zu Gast ist Kieran Deuretsbacher.
00:01:16: Ich hoffe, ich hab das jetzt richtig ausgesprochen.
00:01:18: Wie würdst du sagen?
00:01:19: Kieran.
00:01:20: Ich sage mal Kieran.
00:01:21: Ja, weil man so schreibt.
00:01:23: Cool.
00:01:25: Ja, Kieran.
00:01:25: Die einen nennen sie Kieran, die andere, also ich nenne sie Kieran, also eins, aber ich nenne dich jetzt auch Kieran.
00:01:30: Das ist meine Liegerszynie.
00:01:32: Haut richtig rein bei dem Namen, muss ich dir sagen.
00:01:34: Naja, nee, aber Kieran ist so...
00:01:36: Wie kommt die Name her?
00:01:37: ...
00:01:37: aus Indien, wie mein Papa.
00:01:41: Hieran Deuritzbacher.
00:01:42: Und deine Mama kommt dann aber?
00:01:44: Ja, aus Deutschland.
00:01:44: Ja, okay, das ist jetzt nicht für Ihren Nachnamen entschieden.
00:01:47: Nee, das ist der Angeheiratete.
00:01:49: Okay,
00:01:49: gut.
00:01:50: Du bist Autorin, du hast mehrere Bücher geschrieben.
00:01:52: Dein neues Buch kommt im Oktober, glaube ich.
00:01:56: Im
00:01:56: Oktoberhaus,
00:01:56: genau.
00:01:57: Wie heißt das noch mal?
00:01:58: Starke Gefühle, starke Halt, Selbstregulation für dein Kind und dich.
00:02:02: Braucht das jeder?
00:02:05: Und du bist Expertin für bindungsorientierte Erziehung, Selbstregulation und Familienbeziehung und bist Neuro-Embodyment Coach.
00:02:14: Und Mutter von drei Kindern.
00:02:16: Und was ist Neuro-Embodyment Coach?
00:02:18: Also was machst du da genau?
00:02:21: Also embodiment bedeutet, Gefühle finden ja nicht nur im Kopf statt.
00:02:26: Gefühle sind sozusagen Körperempfindungen.
00:02:29: Also Freude fühlen wir auch irgendwo im Körper, Angst spüren wir irgendwo im Körper und das wird dann vom Kopf interpretiert.
00:02:36: Und Embodiment bedeutet einfach, dass wir den Körper mitnehmen auf dieser Gefühlsreise oder Gefühlsregulation, dass wir mit Gefühlen umgehen, nicht nur über den Kopf machen, sondern den Körper mit reinnehmen.
00:02:46: Kann ich dir mal ein Beispiel sagen, was du dann da machen würdest?
00:02:48: Gerne.
00:02:49: Ich fliege jetzt dann nächste Woche nach New York alleine beruflich und es geht mir nicht gut damit.
00:02:55: Es stresst mich extrem, weil es mir so schwer fällt, so weit weg von meiner Familie zu sein.
00:03:00: Und merke, richtig, es mir ganz heiß wird.
00:03:01: Ich liege dann im Bett und mein ganzer Körper wird ganz heiß.
00:03:04: Und ich bin so richtig so ... ja, lost.
00:03:07: Was würdest du mir dann raten, zum Beispiel?
00:03:10: Also, mit dem Embodiment ist es ... Es ist nicht immer die ganz schnelle Lösung.
00:03:15: Das ist eher so ein Prozess, der plötzlich zur Veränderung führt.
00:03:21: Und gleichzeitig gibt es auch ein paar kleine Tools sozusagen.
00:03:24: In meinem Buch, genau, hab ich so, drei und dreißig Körperübungen.
00:03:29: Du kannst es zum Beispiel mit der Atmung arbeiten.
00:03:31: Mit der Atmung ist mehr oder weniger die Kontrolle für unser Nervensystem.
00:03:35: Wir können ganz schnell atmen.
00:03:37: Dann kriegen wir uns hoch.
00:03:39: Solltest du in dem Moment nicht machen.
00:03:41: Passiert aber wahrscheinlich automatisch.
00:03:42: Also, wenn du dich beobachtest und da ein Bett liegst, ist wahrscheinlich deine Atmung eher weiter hier oben.
00:03:48: Die ist ganz oben, aber eher ganz klein.
00:03:51: Genau.
00:03:51: Und ein Weg, um deinem System zu sagen, hey, du bist sicher, deine Kinder sind sicher, deine Familie ist sicher, wer, dass du in den Bauch einatmest.
00:04:01: Sehr bewusst, sehr tiefe Bauchatmung machst.
00:04:03: Und dann gibst du die Informationen weiter.
00:04:08: Ist das immer die Atmung am Ende, oder?
00:04:09: Das ist echt krass.
00:04:10: Es ist ein Baustein.
00:04:11: Und ich muss sagen, ich hab lange dahin gebraucht.
00:04:13: Mein Vater, also hier gefühlt stark und so was, hat immer zu mir gesagt, musst du atmen.
00:04:18: Da bin ich sehr aggressiv geworden.
00:04:20: Daher war das ganz lange nicht mein Zugang und ich habe dann wirklich erst übers Wissen.
00:04:24: Erst als ich wirklich verstanden habe, dass dieser Scheiß funktioniert und wie der Neuronal funktioniert, gebe ich jetzt auch solche Tipps wie
00:04:33: erst mal.
00:04:42: Aber du kannst auch zum Beispiel Aktivierung.
00:04:43: Also für mich bedeutet Regulation viel auch Bewegung einfach.
00:04:48: Also wir haben Stress, also unser System ist ja unser Stresssystem und sein Nervensystem ist noch vor vielen, vielen Jahren.
00:04:55: Und wenn es Stress bedeutet, heißt es eigentlich, da ist irgendjemand vor dir, das ist Gefahr, du müsstest ihm auf die Mütze hauen oder wegrennen.
00:05:03: Also ist ganz viel Aktivität.
00:05:04: In deinem Hörpaar ist wahrscheinlich viel Aktivität.
00:05:06: Ich fahre dann nach New York, bin weit weg von meinen Lieben.
00:05:11: Früher wäre die Lösung Hauen oder Wegrennen gewesen, jetzt nicht.
00:05:15: Aber dieser Stress befindet sich in deinem Körper.
00:05:18: Und unser Körper ist eigentlich total schlau, der hat so eine Stressachse.
00:05:22: Indem wir nämlich die Aktivierung machen, um die Gefahr zu bannen, wird der Stress auch wieder abgebaut.
00:05:28: Unser heutiger Stress nur.
00:05:29: hier vom Mikro zu sitzen oder vom Computer zu sitzen oder eben getrennt von den Kindern zu sein.
00:05:33: Diese Stress
00:05:34: ist ja auch, glaube ich, mehr einfach mental, ne?
00:05:37: Ja, aber die Stresshormone werden trotzdem... Ja,
00:05:39: obwohl es gleich, aber der Körper empfindet es als gleichen Stress, ne?
00:05:42: Genau.
00:05:43: Und die Stresshormone sind da, sie werden nur nicht abgebaut.
00:05:45: Und also ich war viel beim Sport die letzte Zeit, wo ich doch einige Herausforderungen hatten.
00:05:51: Also irgendwie gucken, dass man in den Tagen viel Bewegung hat.
00:05:55: Und gerade wenn sich so erstarrt anfühlt, dann ist es vielleicht... Nachts im Bett einmal kurz auf Toilette zu gehen, einmal ein Schluck Wasser zu trinken, einfach so ein bisschen in die Bewegung zu kommen.
00:06:05: Weil dieses Erstart sein ist ein großes Stresssymptom.
00:06:08: Und da kommen wir auch über den Kopf nicht so gut raus.
00:06:10: Da ist es wirklich gut, den Körper mitzunehmen.
00:06:13: Man kann sich auch einfach nur einmal recken und strecken und ein bisschen in Bewegung zu kommen.
00:06:19: rastet man sozusagen aus diesem Stress ein bisschen raus.
00:06:22: Das ist ja zur Regulation bei Erwachsenen.
00:06:24: Du beschäftigst es ja mega viel mit dem Thema Regulation bei Kindern.
00:06:27: Und ich glaube, das war auch so die häufigste Frage auch von den Hörerinnen.
00:06:33: Wie schaffe ich es, mein Kind in einem irren Wutanfall einfach wieder zu begleiten, sich zu regulieren?
00:06:41: Willst du es hören?
00:06:41: Ja.
00:06:42: Der erste Schritt bist du.
00:06:44: Ja.
00:06:45: Also die Haupt... Aufgabe, wenn unser Kind in einem Wutanfall ist, dass wir nicht mitmachen.
00:06:52: Absolut.
00:06:53: Absolut.
00:06:54: Das ist das Schwimmste, was du machen kannst.
00:06:55: Wenn du dann auch noch laut wirst und kein Verständnis hast, dann eskaliert es halt noch mehr.
00:07:02: Und dein Kind darf diese Wut haben.
00:07:04: Das ist sogar gut.
00:07:06: Das war ein Trugschluss, auf den ich eingestiegen bin als junge Mutter.
00:07:10: Mein Ziel war, ich habe ja vorher schon mit Eltern gearbeitet.
00:07:13: Ich wusste, wie das Elternding geht.
00:07:14: Absolut.
00:07:15: Du hast
00:07:16: schon mit Eltern gearbeitet, wo du selber noch gar keine Mutter warst.
00:07:18: Ja, genau.
00:07:19: Wirst du sagen, du konntest dich da irgendwie hineinversetzen oder wo du jetzt in selber Mutter geworden bist?
00:07:23: Das ist was, okay, what did I know?
00:07:26: Schon, oder?
00:07:27: Absolut.
00:07:27: Weil ich hab das Gefühl,
00:07:28: man kann, wenn man keine eigenen Kinder hat, man kann sich das nicht ausmalen.
00:07:31: Ich schäme mich für einige Tipps, die ich gegeben habe.
00:07:33: Ich
00:07:33: auch.
00:07:34: Ich schäme mich für ganz viel, was ich gedacht habe, bevor ich keine eigenen Kinder
00:07:37: hatte.
00:07:37: Ja, ich hab's beruflich gemacht.
00:07:39: Aber trotzdem krass, oder?
00:07:41: Ja, absolut.
00:07:42: Ich glaub, das bringt dich an einen anderen Punkt, den kann man sich nicht vorstellen.
00:07:47: Absolut.
00:07:48: Ich sag das immer sehr ironisch.
00:07:49: Ich wusste vorher, wie es geht.
00:07:50: Pustekuren.
00:07:52: Überhaupt nicht.
00:07:52: Ich wusste nicht, was es bedeutet, ruhig zu bleiben, wenn ein Kind einen Fall hat.
00:07:56: Ich wusste nicht, was es bedeutet, zu fühlen, wenn ein Kind Angst hat.
00:08:00: Kein Plan.
00:08:01: Das ist als Therapeuten und als Beraterin viel einfacher.
00:08:05: Ja.
00:08:07: Aber gut,
00:08:07: dass wir es geklärt haben.
00:08:11: Also, aber wie ... Also, das glaubte wichtigste Punkt ist schon mal, den ich selber auch lernen musste.
00:08:16: Das ist okay, dass ein Kind wütend ist.
00:08:19: Das ist sogar
00:08:20: wichtig.
00:08:21: Und es ist auch okay, dass ein Kind schlechte Laune hat.
00:08:23: Es ist halt auch einfach ein Mensch.
00:08:24: Man erwartet ja oft von Kindern, weil die ja keine Steuern zahlen müssen und nicht arbeiten gehen.
00:08:29: So ungefähr, was ist das?
00:08:30: Du jetzt schlechte Laune, Bro.
00:08:32: Aber es ist halt ein Mensch.
00:08:33: V.a.
00:08:34: oft, wenn wir dahinter gucken, ist, dass ich es als Mama nicht aushalten kann oder als
00:08:38: Papa.
00:08:39: Warum glaubst du, können wir das so schlecht aushalten?
00:08:40: Oder die meisten zumindest?
00:08:43: Oder ist es so schwer?
00:08:44: Also, ganz am Anfang meiner Elternschaft habe ich mich, glaube ich, daran gemessen.
00:08:48: Ich bin nun eine gute Mama, wenn mein Kind glücklich ist.
00:08:51: Das erlebe ich auch öfters in Beratung, ist der eine Punkt.
00:08:55: Und der andere Punkt ist tatsächlich die eigene Regulation.
00:08:58: Weil Regulation ... Das hängt sozusagen zusammen.
00:09:02: Wir sind alle so Nervensysteme, die sind nicht alleine in der Welt.
00:09:07: In meinem Buch Stärke, Gefühle Stärke Halt habe ich so das Bild von Raketen in einem Al von Gefühlsplaneten.
00:09:14: Und diese Raketen, die wir steuern, die haben was miteinander zu tun.
00:09:17: Gerade Eltern-Kind, das sind die Nervensysteme ganz dicht aneinander.
00:09:21: Und wenn unser Kind sozusagen schafft in der Regulation, braucht es unsere Kurregulation.
00:09:27: Wenn wir aber nicht reguliert sind.
00:09:29: Dann schwappt es viel mehr.
00:09:31: Also wir müssen irgendwie unsere Rakete steuern können, dass wir die kleine Bibirakete mit beeinflussen können.
00:09:40: Und wenn wir aber mit unserer Steuerung schon völlig überfordert sind und dann da so eine kleine Minirakete irgendwie noch ihre Flugversuche im Weltall macht, dann stresst uns das ganz schön doll.
00:09:50: Du hast in einer Podcastfolge Erzählt, das hat mir extrem geholfen.
00:09:56: Dieses Szenario, man holt seine Kinder von der Kiete ab und die Stimmung ist beschissen und man selber ist eigentlich auch beschissen drauf und es stapelt sich hoch und man ist einfach nur abgefragt.
00:10:05: Und hast der von diesem Rucksack gesprochen, der gefühlt ist, einfach der Reizrucksack, oder wie das genannt, genau.
00:10:11: Der Kind kommt im Prinzip, die entgegen mit einem imaginären Reizrucksack.
00:10:15: Und du meinst, es ist total wichtig, dass dein Rucksack leer ist, wenn du in diese Kita kommst.
00:10:19: Und dann nimm dir lieber noch fünfzehn Minuten oder zehn Minuten und hättest dich irgendwo noch kurz hin und zeig zehn Minuten einfach für dich.
00:10:26: Und das hat mir so krass mein Leben vereinfacht, weil ich immer diejenige war.
00:10:30: Ich hol jetzt ganz schnell, ich hol die immer gern früher ab und so.
00:10:32: Und jetzt ganz schnell fahr ich zur Kita und hol die ab und kam dann voll gestresst da an.
00:10:36: Dann waren die auch noch gestresst oder irgendwie sauer gerade.
00:10:38: Und ich konnte das ganz schwer oder wirklich mit meiner letzten Kraft noch irgendwie halten und stemmen.
00:10:44: Und das hat mir so geholfen, dann einfach zu sagen, er will, dann kommst du zehn Minuten später.
00:10:48: Wo ich sie zehn Minuten später, das ist auch völlig okay.
00:10:50: Bist aber in der Lage ... das auszuhalten und das einfach zu stemmen.
00:10:56: Und es ist viel wichtiger.
00:10:58: Danke dafür nochmal.
00:11:00: Und das Bild mit den Raketen ist ja eigentlich ähnlich, ne?
00:11:03: Absolut, genau.
00:11:04: Also wir müssen einfach unsere Umwelt, die Wahrnehmung, es sind Reize für unsere Kinder auch.
00:11:08: Und da kommt es gar nicht drauf an, ob das gute oder schlechte Reize sind.
00:11:14: Also ich liebe es unterwegs zu sein.
00:11:16: Der Tag hier in Berlin.
00:11:18: Ich lieb's.
00:11:19: Und ich war auch so ein Kind.
00:11:21: Super gerne in der Kita.
00:11:22: Ich hab geweint, wenn Ferien waren und solche Sachen.
00:11:25: Also es muss gar nicht heißen, dass es in der Kita scheiße war oder die Schule überfordert hat.
00:11:29: Kann auch sein, aber es ist egal, eigentlich welche Farbe diese Reize haben.
00:11:34: Aber es ganz oft, wenn man dann langsam auf die Landebahn kommt.
00:11:38: Und der sichere Hafen ist.
00:11:40: Das ist ja auch viele Kinder kooperieren viel mehr draußen.
00:11:42: Ein Kind von mir sagt mir das auch ganz klar.
00:11:44: Mama, in der Schule ist es schön und toll, aber da würde ich niemals so wütend sein wie zu Hause.
00:11:49: Danke.
00:11:50: Ja.
00:11:51: So, also beidseitig, genau.
00:11:53: Und dann ist eben genau das Thema, wenn wir auch mit diesem Reizrucksack kommen.
00:11:56: Es ist ja oft auch die anderen Eltern gucken, was ist... Das ist das richtig
00:11:59: schlimmste.
00:11:59: Ja, Erziehungsgeschichten, was sagen die anderen und so.
00:12:02: Und da ist eine Riesenportion Reize.
00:12:05: Und dann kommt voller Reizrucksack auf vollen Reizrucksack.
00:12:08: Und das ist ja eigentlich erst der Anfang vom Nachmittag.
00:12:10: Und dann ist man da am ganz am Anfang total K.O Daher ist es hilfreich, wenn ich auf meinen Reizrucksack gucke.
00:12:17: Da gehören diese Rakete, die hat ein Akku, der super wichtig ist, damit die Steuerung gut funktioniert.
00:12:24: Und dieser Akku ist ganz profund.
00:12:27: Auf Toilette gehen, wenn man auf Toilette muss.
00:12:29: Was essen, was trinken, auch Temperatur.
00:12:32: Und manchmal ist es einfach, den Pulli auszuziehen.
00:12:34: Man merkt vom Stress von der Bahn, weiß das ich, was nicht.
00:12:37: Man hechtet dahin.
00:12:39: Ich schütze ja total.
00:12:41: Und du hast jetzt von zehn bis fünfzehn Minuten gesprochen.
00:12:44: Manchmal braucht es nur drei bis vier Minuten.
00:12:45: Ja,
00:12:45: absolut.
00:12:46: Einmal auf Toilette zu gehen, mit Glaswasser zu trinken, dabei durch zu atmen, zu gucken, brauche ich den Pulli, brauche ich ihn nicht.
00:12:55: Ja.
00:12:56: Will ich noch einen Apfel oder einen Riegel oder weiß was ich was essen?
00:13:00: Und so kann ich dann in die Kita gehen.
00:13:02: Einig
00:13:02: voll simpel, trotzdem schafft man es irgendwie.
00:13:05: Ich musste das erst von dir hören, um es zu begreifen, dass das ... Wichtig ist.
00:13:09: Ganz viel ist so Nervensystemarbeit.
00:13:11: Nervensystemarbeit ist eigentlich kleine Arbeit so ein bisschen.
00:13:17: Und ich sage auch immer, dem Impuls folgen, wir haben da eigentlich alle einen sehr gesunden Impuls.
00:13:22: Wir haben da ganz viel in uns.
00:13:24: Das wird manchmal überlagert oder Erziehungen ist da auch nicht immer so.
00:13:27: das Beste.
00:13:27: Reiß dich zusammen und solche Geschichten.
00:13:29: Aber Nervensystemsarbeit ist es wirklich wieder so ein bisschen, diese Impulse wahrzunehmen und ihn zu folgen.
00:13:40: Jetzt meine Frage.
00:13:43: Es gibt ja Momente, gerade, finde ich, abends manchmal, wenn sie in Richtung Bett gehen geht, dass ein Kind zum Beispiel halt super grumpy ist und irgendwie auch übermüdet und gereizt und irgendwie dann eskaliert die Stimmung.
00:13:58: Und es gibt dann einfach viele Tränen und Geschreie und so weiter.
00:14:02: Und ich finde schon, es gibt bei mir ganz selten so einen Punkt, wo ich mir denke, Ich muss meinem Kind doch jetzt aber eigentlich auch schon sagen, es ist jetzt einfach mal gut.
00:14:11: Und dann frage ich mich immer, gibt es diesen Punkt oder ist das falsch, wie ich da denke?
00:14:16: Weil also ich kann viel so mit aushalten und viel auch begleiten und sagen, hey, das ist okay.
00:14:24: Aber irgendwann, also es war gleich vor ein paar Wochen, war so ein Punkt erreicht.
00:14:28: Ich war mit beiden auch alleine und die andere wollte auch einfach schon lange schlafen und konnte nicht, weil das andere Kind sich einfach extrem aufgefühlt war.
00:14:35: Es reicht jetzt einfach.
00:14:36: Es ist jetzt einfach genug.
00:14:37: Dann dachte ich mir so, vielleicht ist das für sie halt nicht genug.
00:14:40: Es reicht für sie gerade noch nicht und sie muss es noch rauslassen.
00:14:43: Auf der anderen Seite muss man dem Kind nicht irgendwann mal sagen, es ist jetzt ... too much.
00:14:52: Absolut die Frage ist, wann ist das Gehirn bereit, das war zu nehmen.
00:14:55: Abends wahrscheinlich war die Allentheken drüber.
00:14:58: Dann ist es tendenziell schon der Job der großen Rakete.
00:15:03: Eventuell dafür zu sorgen, dass auch die kleinen Raketen ticken früher die Landebahn anfahren?
00:15:07: Klappt oft.
00:15:08: Manchmal halt eben nicht.
00:15:09: Manchmal
00:15:09: eben nicht.
00:15:10: Das ist halt eben die Scheiße, ja.
00:15:11: Nee, das ist
00:15:12: keine Scheiße.
00:15:13: Ich bin da total bei Jesper Juul.
00:15:14: Es gibt nichts Schlimmeres als die perfekten Eltern.
00:15:17: Auch wenn wir unser Nervensystem haben.
00:15:18: Wenn das nicht der Dauerzustand ist, ist das total gut.
00:15:21: Wir sind Menschen, die Kinder dürfen uns auch mal platzen sehen.
00:15:24: Wie kacke ist das, wenn du da das perfekte Vorbild immer vor dir hast?
00:15:29: Die Sache ist nur, wenn du da die Erwartung hast, dass da die Lernerfahrung ist.
00:15:33: Wenn unser Gehirn gestresst ist, passieren nicht die Lernerfache.
00:15:35: Wenn das immer mal wieder vorkommt, würde ich empfehlen, am nächsten Tag, wenn auch das Systeme oder eure Gehirne etwas im Ruhezustand sind, die Alarmanlage nicht läutet, könnt ihr noch mal darüber sprechen, hey du, wie machen wir das ab?
00:15:47: Wenn du noch tofen willst, dein Geschwisterkind nicht, ich aber durch bin.
00:15:52: Hast du Lust dann da alleine mal?
00:15:53: Also wirklich die Lernerfahrungen, die nachhaltig und die gut sind, die passieren nicht im Stress.
00:15:58: Weil du
00:15:58: erreichst das Kind ja in den Momenten.
00:15:59: Du kannst
00:16:00: auch mit der Wand reden.
00:16:00: Du kannst auch mit der Wand reden.
00:16:01: Genau das ist das Problem.
00:16:02: Ja.
00:16:03: Und dann wirst du noch wütender, weil dein Kind dir nicht zuhört und... Ja, voll.
00:16:06: Ja.
00:16:07: Also aber findest du so eine Aussage, wie es ist jetzt einfach, es ist jetzt einfach auch mal gut irgendwann?
00:16:13: Also ich sage ganz oft Schicht im Schachtel.
00:16:15: Ich bin voll.
00:16:16: Ich bin durch.
00:16:18: Weil ich frag mich dann manchmal mit diesem Bedürfnis orientiert sein, was ich ja total gut finde.
00:16:23: Aber wo ist dann auch mal die Grenze, ja?
00:16:25: Wie lang soll ich jetzt hier sitzen und mir dieses Gebrülle anhören?
00:16:28: Weißt du, was ich mein?
00:16:30: Also ich hab halt auch manchmal an gewissen Tagen einfach auch nur eine gewisse Kapazität und ich finde es so nach einer gewissen Zeit ist man auch einfach mal so...
00:16:39: Ganz genau.
00:16:40: Ist, ist das Leben.
00:16:42: Die Frage ist, wo die Verantwortung wieder und welches Nervensystem kann es besser?
00:16:46: Also wie du vorher gesagt hast, nur weil sie nicht arbeiten und nicht Steuerzahlen, erwarten wir so viel.
00:16:50: Manchmal erwarten wir von den Kindern mehr als von uns.
00:16:52: So, ich bin durch, dann muss mein Kind halt funktionieren.
00:16:56: Das ist Leben, da kommen wir durch, aber wenn wir danach nochmal reflektieren, dürfen wir nicht verzweifeln, wie unerzogen und komisch unser Kind ist, sondern einfach, oh, hoppla, die Situation war etwas überfordernd, da war ein bisschen viel Stress drin.
00:17:09: Ich als erwachsene Person bin verantwortlich, wie wir das, wenn es dauerhaft ist, wieder in bessere Linien hinzukriegen.
00:17:15: Aber bedürfnisorientiert bedeutet für mich überhaupt nicht in Leben, in dem Säuse zu tun.
00:17:21: Also eine echte Beziehung.
00:17:22: Mein Buch, Konflikte nutzen statt vermeiden.
00:17:25: Konflikte ist Beziehung.
00:17:27: Es
00:17:28: ist so wichtig,
00:17:30: keine
00:17:30: Ahnung voneinander zu lernen und zusammenzuwachsen.
00:17:33: Wo bist du?
00:17:33: Was ist dir wichtig?
00:17:34: In meinem Buch schreibe ich klar und ist auch meine Erfahrung Konfliktvermeidung, also wirklich als Strategie ist Beziehungsvermeidung.
00:17:41: Unsere Kinder dürfen uns erleben, dass, wenn wir am Tag zu wenig Pausen gemacht haben, uns zu viel gibt.
00:17:47: Puffert haben oder tatsächlich auch bei uns Frauen.
00:17:50: Also bei mir ist das zyklos abhängig.
00:17:52: Mein ganzes Leben ist bestimmt von Mama da fucking zyklos, Mann.
00:17:57: Und das sich selber zu akzeptieren.
00:17:58: Also meine Kinder wissen, irgendwie so, Mama können wir heute das und das machen und ich so, lass uns das nächste Woche machen, sonst platzt mir heute Abend wieder die Hutschnur.
00:18:07: Auch
00:18:07: voll geil, wenn sie lernen, ja Kinder auch sich selber einzuschätzen.
00:18:10: Das ist ja eigentlich total schlau.
00:18:13: Ich glaube, das ist eine der größten Probleme am Elternsein, sich selber die ganze Zeit völlig zu überschätzen.
00:18:20: Dann mach ich hier noch ein Date aus und da noch und dann gehen wir noch abends essen und so weiter.
00:18:23: Dann bist du zu Hause und es ist einfach nur Scheiße.
00:18:25: Und du denkst dir, ich kann einfach überhaupt nicht mehr.
00:18:27: Ja, kenne ich.
00:18:28: Und wenn rausgekommen, über den Körper tatsächlich.
00:18:30: Um wahrzunehmen.
00:18:31: Das ist in meinem Buch starker Gefühl, starker Halsin, aus drei Punkten.
00:18:34: Erst mal müssen wir ein bisschen verstehen, das Wissen.
00:18:37: Hilft uns das.
00:18:37: Wir wissen, jetzt sind wir drüber, jetzt sind wir drunter.
00:18:40: Und die Regulation, das ist ganz viel fühlen.
00:18:42: dass ich fühlen lerne, wann bin ich drüber, wann komme ich an die Grenze.
00:18:46: Am Anfang meiner Elternschaft war ich die Bedürfnisorientierteste Mutter.
00:18:51: Total entspannt, bis ich mein Kind plötzlich angemegert habe.
00:18:55: Plötzlich.
00:18:56: Ich hatte da kein Gefühl, dass ich von Tiefen entspannt bin.
00:18:59: Ich hab so eine Situation, da hab ich das kleine Kind wirklich grob vom Fahrrad-Sitz runtergenommen.
00:19:04: Und vorher hab ich gedacht, ganz in Ruhe.
00:19:06: Ich hab alle geduld.
00:19:07: Ich bin völlig über meine Grenzen gegangen.
00:19:10: Ich war wieder schwanger, mir war kurz übel.
00:19:11: Ich musste auf Toilette und hab stundenlang gewartet, bis dieses Kind freiwillig runterkommt.
00:19:16: Das geht nicht jeden Tag, finde ich.
00:19:19: Ich finde, das ist zu viel verlangt.
00:19:20: Das
00:19:20: ist auch nicht richtig.
00:19:21: Und es ist auch nicht richtig, einem Kind, glaub ich, auch zu sagen, Du kannst dir jeden Tag so viel Zeit nehmen, wie du möchtest und du kannst jeden Tag ... Du darfst scheiße drauf sein.
00:19:31: Aber trotzdem gibt's auch irgendwann ... Das ist genau meine Frage.
00:19:35: Wie kann man im Kind auf eine coole Art signalisieren?
00:19:40: Du darfst jetzt wütend sein, du darfst weinen, das ist alles okay.
00:19:44: Aber trotzdem ist irgendwann auch mal einfach der Punkt erreicht.
00:19:49: Gut halt einfach.
00:19:50: Also das ist so.
00:19:50: wie lange soll das jetzt noch gehen.
00:19:52: Das war jetzt klingt so blöd, weil das sind halt die Emotionen von dem Kind auch in dem Moment.
00:19:56: Aber wir kennen das auch, wenn sich Kinder dann mal so fest weinen.
00:19:59: Und dann merkst du auch so, es ist ein bisschen jetzt auch so...
00:20:03: Ja, da dürfen wir manchmal auch die Brücke geben.
00:20:05: Also ich glaube auch hier wieder ist A&O unsere Regulation.
00:20:09: Die Stresshormone, die sind eigentlich auch gar nicht so lange in unserem Körper.
00:20:12: Also, ich vergleiche Gefühle, fühle auch manchmal gerne mit Wellen reiten.
00:20:16: Wenn wir da gar nicht so viel reinfuschen und das wegmachen wollen beim Kind, dann ist das oft so eine Welle.
00:20:22: Sprüllt, scheiße, scheiße.
00:20:24: Und wir lassen es tatsächlich eher.
00:20:26: Und wir geben unsere entspannteren Rakete rein.
00:20:30: Ja, du darfst sprüllen.
00:20:31: Ist okay.
00:20:32: Und dann kommt es oft von alleine wieder runter und dann können wir rein.
00:20:39: Das Leben ist, wir müssen ungefähr ein Drittel gute Interaktion hinkriegen.
00:20:44: Die zwei anderen Drittel ...
00:20:46: sind willkürlich.
00:20:47: ...
00:20:47: so bisschen.
00:20:48: Und wenn wir es halbe halbe machen.
00:20:50: Und aber auch, wenn wir merken, die Hauptkurve ist und es findet den Ausweg nicht, dann ist es auch total okay zu sagen, hey, jetzt komm mal auf mein Arm.
00:20:57: Wir spielen machen Huckepark und gehen in die Küche.
00:20:59: Also irgendwie Wutanfall im Bad, wir kommen irgendwie nicht weiter.
00:21:02: Wir können diese Hauptstresswelle ... Verpuffen lassen können auch mal sagen, Mensch, es nervt mich aber auch.
00:21:08: Es nervt mich.
00:21:09: Also, ich hab grad so ein Wackelzahnkind, das macht einfach aus Protest einfach nö.
00:21:13: Hey, Wackelzahnpropathet, das ist ja auch ein ganz großes Thema.
00:21:18: Was bedeutet das eigentlich genau?
00:21:19: Genau, also man sagt gerne Wackelzahnpropathet, das finde ich ein bisschen vorsichtig, weil da die Hormone spielen noch keine Rolle.
00:21:26: Das ist eigentlich eine zweite Autonomiefase.
00:21:28: Da geht's um... Abgrenzung, da geht's um Großwerden und gleichzeitig aber auch noch ganz viel Nähe.
00:21:34: Das ist irgendwie so, ich bin schon groß und ich bin schon klein.
00:21:38: Mama, ich will alleine zum Bäcker, ich will alleine.
00:21:41: Mama, darf ich wieder zu dir in deinem Bett kommen?
00:21:42: oder Papa auch?
00:21:44: Das ist so Wurzel und Flügel hin und her.
00:21:46: Und das ist nicht nur ein Thema von den Kindern, das ist auch ein Thema von den Eltern.
00:21:52: Wie viel darf ich loslassen?
00:21:54: Wie viel darf ich auch zutrauen?
00:21:55: Wie viel darf ich zumuten?
00:21:57: Wie viel kann ich es aushalten, dass mein Kind sagt, nein, ich will jetzt meine Haare auftragen und nicht mehr so wie du es willst?
00:22:03: Ja
00:22:04: gut, das habe ich schon lange aufgegeben.
00:22:06: Ich denke auch so sind da noch deine Haare.
00:22:08: Zieh an, was du willst.
00:22:09: Also da bin ich wirklich...
00:22:10: Genau.
00:22:11: Just do your thing.
00:22:13: Jeder hat auch so seine eigenen Themen.
00:22:16: Man kommt an.
00:22:17: Aber auch krass.
00:22:18: Kennst du so Momente, wo man sich dann das so dabei ertappt, dass man so alte Muster, die man selber in der Kindheit erlebt hat, dass man so sagt, ach nach dir, man ist soft, das sieht immer so süß aus.
00:22:27: How the fuck
00:22:28: cares?
00:22:30: Aber dann ist es... Wie
00:22:31: scheißegal ist es denn bitte?
00:22:33: Aber trotzdem krass, was noch so... Ich war noch genau wie meine Oma das zu mir sagt.
00:22:37: Ja, aber... Deine Haare, Bro.
00:22:42: Also...
00:22:42: Ganz genau.
00:22:42: Und solche Sachen kommen viel.
00:22:44: Aber gleichzeitig kommt auch, dass sie ganz viel Nähe brauchen wieder.
00:22:47: Und manche, die vorher schon aus dem Familienbett ausgezogen sind, kommen wieder rein.
00:22:50: Und das ist für alle Beteiligten eine spannende Zeit.
00:22:53: Aber macht
00:22:54: Spaß.
00:22:54: Bei uns ist es jetzt gerade ihr andersrum.
00:22:57: Hier schläft jemand in seinem eigenen Bett.
00:22:58: Ja.
00:22:59: Das ist total cool.
00:22:59: Kommst
00:23:00: du mit zu Recht?
00:23:01: Voll.
00:23:01: Ich finde das auch richtig cool.
00:23:03: Du, ich hab nach dir gefragt.
00:23:04: Ja, ja, ich hab noch eins.
00:23:05: Ich habe noch eins neben mir nicht.
00:23:06: Das ist das Schöne an der Sache, ne?
00:23:11: Weil ich liebe das ja schon sehr.
00:23:13: Aber Wackelzahnpuppetät, stimmt es, dass man sagt, es ist wahrscheinlich auch wieder so ein Quatsch.
00:23:18: Aber wenn die richtig schlimm ist bei einem Kind, dass die richtige Pubertät nicht so schlimm ist.
00:23:22: Ich sehe Wackelzahnzeit sehr als Interaktionsding.
00:23:26: Und es ist eine gute Übungsphase.
00:23:28: Ihr beide könnt supergut üben, wie ihr mit Abkennzung umgeht, wie ihr mit Nähe umgeht, wie ihr mit Konflikten umgeht.
00:23:34: Und wenn ihr das in der Wackelzahnzeit lernt.
00:23:36: Prima.
00:23:37: Zwei meiner Kids sind in der Pubertät und ich bin froh über die Übungsphase.
00:23:40: Ich will dir keine Angst machen, macht Spaß.
00:23:42: Ich liebe die Wackelsanzeit, fordert auch heraus.
00:23:45: Ja, klar.
00:23:45: Und
00:23:46: Pubertät macht auch Spaß.
00:23:47: Ja, ich stelle mir auch gar nicht so schlimm vor.
00:23:49: Ich glaub, die wollen halt auch gesehen werden.
00:23:52: Ich glaub, Pubertät ist auch eine krasse Scheißzeit, wenn ich ehrlich bin.
00:23:56: Ich glaub, das ist für ein Kind schon echt Hardcore.
00:23:59: Du darfst irgendwie nur so halb warst, dein Körper verändert sich, die Hormone kommt dazu.
00:24:05: überwältigt von allem, was passiert.
00:24:07: Dann kommen zwischenmenschlich viele Sachen, die einfach fordern sind.
00:24:10: Das ist ja für uns erwachsen, teilweise auch voll schwer.
00:24:16: Da passiert schon viel, aber ich mag gar nicht dieses Bild von der Horror-Zeit, sondern das ist eine krass spannende Zeit.
00:24:22: Ja, wahrscheinlich, für mich war es der Horror damals, als Teenagerin, wahrscheinlich spreche ich halt deswegen so, weil ich es selber als eher Horror erlebt habe.
00:24:30: Aber es ist eine sehr spannende Zeit.
00:24:32: Es ist
00:24:32: eine sehr spannende Zeit.
00:24:33: Und ich glaube, auch da, gerade wenn wir es als nicht so schön erlebt haben, und es ist auch mit der Wackelzahnzeit, wie du sagst, ganz viele Sachen reproduzieren sich wieder.
00:24:39: Das Thema Schule kommt ja auch da.
00:24:42: Und viele von uns hatten keine gute Schulzeit.
00:24:45: Und da reproduzieren wir ganz viel.
00:24:47: Was kann man da zum Beispiel machen?
00:24:49: Weil, also das fällt mir zum Beispiel hier auf.
00:24:50: Ich muss mich da so krass an die Riemen reißen.
00:24:53: Also, ich hasse Schule, ich habe Schule, die ich hasst, wollte auch von der Schule geschmissen und habe wirklich keine guten Änderungen an meine Schulzeit.
00:25:00: Und mir geraut ist so davor, dass das nächstes Jahr losgeht.
00:25:08: Aber ich tatsächlich viel mit Eltern, dass wir da nochmal hingucken.
00:25:13: Teilweise auch echt normal schmerz angucken können, irgendwie so.
00:25:17: Aber auch bewusst diesen Schritt dann irgendwann zu machen, dein Kind ist ein anderes Kind.
00:25:23: Und diese Schule ... Für mich hat sich das als ... Ich hab eine coole Schulzeit.
00:25:29: Und trotzdem, als mein erstes Kind, was so gar nicht so passend für ihm alles Mögliche war, hatte ich das Gefühl, das Kind kommt in Kindergefängnis.
00:25:38: Ich muss es abgeben in zwölf Jahre Kindergefängnis.
00:25:40: War
00:25:40: das eine ganz normale Schule, die du ausgesucht hast?
00:25:44: Ähm ... Ich wollte es anders.
00:25:47: Und dann weiß ich noch kurz vor Weihnachten, kam die Absage von allen anderen Schulen.
00:25:50: Und es hieß, dieses Kind soll in eine ganz normale Schule.
00:25:53: Und ich saß zwei bis drei Tage weinend in der Badewanne.
00:25:56: Ich hab auch mit meinem Job gemacht.
00:25:58: Dieses Kind ist in die ganz normale Schule gekommen und hat eine krass gute erste Klasse gehabt.
00:26:07: Also, ich hab Hausaufgaben gemacht.
00:26:09: Und diese Hausaufgaben mache ich auch sehr gerne mit Eltern.
00:26:12: Ich bin überhaupt kein großer Fan von Schule, aber es kann gelingen.
00:26:15: und vor allem dieses Gefühl Kindergefängnis, wir müssen's abgeben, wir verlieren alles Mögliche, sondern wir können das sein, was unsere Kinder da brauchen.
00:26:24: Schule darf nie mehr als das halbe Leben sein.
00:26:28: Und wie wir die Kinder durchbegleiten, welchen Wert wir den geben, wie viel mit dem Rechtsrucksack umgehen.
00:26:32: Also wir haben ganz viel Handlungsspielraum.
00:26:34: Und oft ist es eben so ein Gefühl der Hilflosigkeit.
00:26:37: Mein Kind kommt da jetzt hin.
00:26:38: und was kann ich damit machen?
00:26:39: Voll, ja, du gibst halt voll ab, ne?
00:26:40: Und das ist halt dann schon noch meine andere Hausnormale.
00:26:42: Genau, und du musst nicht abgeben.
00:26:44: Du kannst an manchen Stellen loslassen, du hast eine Beziehung und du hast ganz viele Gestaltungsmöglichkeiten.
00:26:49: Und indem du ... das spürst und sie, wo du gestalten kannst, gibt es ...
00:26:55: Wo kann man, glaubst du, viele kommen jetzt auch in die Schule, wo kann man gut mitgestalten, als Eltern oder seinem Kind wirklich einen sicheren, schönen Schulstart zu ermöglichen?
00:27:05: Also, zum Beispiel wird das mit diesem Reizrucksack.
00:27:09: Dass wir unseren Reizrucksack aufräumen, dass wir da korrigulieren können, dass wir uns im Kind ... Das Ding ist, auch wenn wir unter totalen Stress sind, haben wir total Antennen und wir sehen nur die Gefahren.
00:27:20: Also, wie unsere Wahrnehmung ist, hängt ganz viel von uns ab.
00:27:23: Und wenn wir nur Gefahren sehen wollen und nur Stress haben, dann sehen wir nur den Stress.
00:27:29: Und sehen nur die Lehrer, die nicht optimal sind, nur die Sachen, die nicht optimal sind.
00:27:33: Wenn wir da aufräumen und halbwegs reguliert sind und die Möglichkeiten sehen.
00:27:38: Ich bin großer Fan von Möglichkeiten sehen, ohne das alles schön zu reden.
00:27:42: Mhm.
00:27:43: So.
00:27:44: Und genau, dass wir unser Kind da prückenbauen, ihm helfen, Beziehungen aufzubauen.
00:27:48: Kinder sind für Beziehungen in der Schule.
00:27:51: Und auch welchem Wert wir diesen Lerninhalten alle geben.
00:27:54: Ein Kind von mir fängt jetzt an, Noten zu schreiben, irgendwie so.
00:27:57: Ich find
00:27:58: das doch alles so dumm.
00:27:59: Ja.
00:27:59: Das
00:27:59: ärgert mich dann so.
00:28:00: Ich fahr mich die ganze Zeit, trotzdem muss ich am Kind irgendwie vermitteln, dass es ja auch wichtig ist, obwohl ich mir manchmal denke, es ist jetzt so wichtig.
00:28:09: Man darf da prückenbauen.
00:28:11: Für die Schule ist es wichtig.
00:28:12: Ist es dir wichtig?
00:28:13: Ich frage ganz oft, ist es dir wichtig?
00:28:15: Möchtest du eine gute Note haben?
00:28:18: Erste Arbeit wird morgen geschrieben bei einem Kind.
00:28:22: Ich bin heute in Berlin.
00:28:23: Gestern waren wir auf dem Straßenfest und weißt du sicher, was habt ihr das Kind gefragt?
00:28:27: Möchtest du, dass wir üben?
00:28:30: Vielleicht.
00:28:34: Aber das ist total okay.
00:28:35: Es ist ein Riesenunterschied, wenn dein Kind mit einem Ergebnis nach Hause kommt und du da schießt und angespannt bist und denkst, ich bin eine schlechte Mutter, wenn ich eine schlechte Note ist.
00:28:44: Oder diese Note wird über das Leben meines Kindes entscheiden.
00:28:48: Oder wenn du sagst, okay, da steht ein Istzustand.
00:28:53: Wie gehen wir mit dem Istzustand um?
00:28:56: Üben wir da was?
00:28:57: Passt das so?
00:28:59: Wie viel Wert geben wir dem?
00:29:00: Und damit hast du ganz viel Handlungsspielraum mit deinem Kind.
00:29:03: Angenommen, dein Kind hat null Bock.
00:29:05: Ist so, ja, nee, ist mir scheißegal.
00:29:08: Weil ich mal trotzdem muss das Kind ja da irgendwie auch durch, ne?
00:29:10: Das ist halt...
00:29:11: Ja, ganz gut.
00:29:12: Ich hab falls auch noch eine Freundin der Sohn, der ist jetzt gerade in die Schule gekommen und der fängt jetzt schon an, krass zu prokrastinieren.
00:29:18: Also ich gehe erst mal davon aus, dass tatsächlich alle Kids lernen wollen.
00:29:23: Was wir nicht machen sollten ist,
00:29:26: Schule
00:29:26: und Lernen, das als einzigste Möglichkeit zu sehen.
00:29:30: Und... Eine Sache, die sehr dumm ist, die wir oft machen, dass wir spielen und lernen eine unterschiedliche Achsenstellen.
00:29:37: Weil unser Gehirn ist nie so lernbereit wie beim Spielen.
00:29:40: Also, wenn man immer nur sagt, du musst in die Schule umzulernen, ist Bullshit.
00:29:45: Also, man kann total viel lernen, überall lernen.
00:29:48: Also, dass lernen nicht nur mit diesem unangenehmen Gefühl gekoppelt ist.
00:29:52: Also, du lernst auch zu Hause, du lernst beim Spielen irgendwie so.
00:29:55: Und wenn jetzt ein Erstglässler-Kind keinen Bock hat, Dann würde ich gucken, woran hängt das eigentlich?
00:30:00: Also, da ist irgendwie ein Grund, braucht es noch Zeit für den Übergang?
00:30:05: Das ist krass viel.
00:30:07: So, wie kann man das Freundschaften aufbauen?
00:30:11: Eben gucken, wie ich mit dem Reizrucksack nachher umgehe.
00:30:14: Ich habe mit einem Kind von mir zwei, drei Jahre, haben wir einfach ganz viel über Fußball in der Pause gesprochen.
00:30:20: Das, was Spaß gemacht hat, haben wir drüber gesprochen.
00:30:22: Wir haben nicht so viel über die Mathe-Note gesprochen.
00:30:24: Wir haben auch nicht so viel über den Deutschunterricht gesprochen.
00:30:28: Dem haben wir nicht so viel Wert gegeben.
00:30:30: Aber hast du mit deinen Kindern auch besprochen, dass es diesen Wert auch nicht sieht selber auch?
00:30:35: Dass es einem Kind, was egal ist, darf das sein?
00:30:39: Oder sollte man schon irgendwie gucken mit seinen Elternskills, dann irgendwie wieder das so zu drehen, dass es halt dann die Wichtigkeit zieht?
00:30:48: Ich find das irgendwie voll schwer, das Thema so.
00:30:52: Ja, man darf man ja Brücken finden.
00:30:54: Wenn du jetzt Schule total bescheuert findest ... wäre es auch nicht die Lösung, wenn du sagst, ah, Kind, du darfst endlich in die Superschule.
00:31:02: Sondern gucken, was ist da irgendwie?
00:31:04: Man trifft Freundinnen, ja, lesen lernen kann total viel Spaß machen, aber in welchem Zusammenhang?
00:31:09: für was interessiert sich gerade dein Kind?
00:31:11: Und wenn dann irgendwie über Dinos lesen, dann lesen die Sachen über Dinos.
00:31:14: Also für die Kinder muss es ja irgendwie einen Sinn haben.
00:31:18: Aber manche Sachen haben so mittelmäßig Sinn und da ist dann manchmal so, möchtest du das wissen üben, dann ist es in der Schule leichter.
00:31:26: So.
00:31:27: Aber ich mach mir auch ... Ist ein bisschen schade um die Zeit, aber wenn mein Kind ein Tag unterricht, kacke findet und aus dem Fenster guckt, dann ist es wichtig, dass es am Nachmittag viel Spaß beim Fußball hat.
00:31:41: Oder auf dem Breiterhof.
00:31:42: Also ich glaube, was ganz wichtig ist, was total ... Ich nicht empfehle ist, wenn du in der Schule nicht gut bist, dann streichen wir die Hobbys.
00:31:50: Furchtbar, es geht gar
00:31:53: nicht ums Ritzchen.
00:31:54: Es macht's ja noch schlimmer.
00:31:56: Also, die Kinder, das ist ganz wichtig und das können wir zu Hause machen, wenn Schule echt schwierig ist, gerade wenn eure Däbergenzen eine Rolle spielt, irgendwie sowas.
00:32:03: Da macht es schon noch mal Sinn, genauer hinzugucken, um genauer zu verstehen.
00:32:07: Aber auf jeden Fall Möglichkeiten behalten, wo das Kind auf seiner Autobahn sein kann, wo das Kind spürt, hey, ich bin toll, ich bin großartig.
00:32:15: Das ist mir nicht unbedingt in der Schule.
00:32:17: Also würdest du dir empfehlen, vielleicht dann den Fokus sogar einfach von den Schwierigkeiten weg?
00:32:23: Zu Dingen hin, wie die dem Kind Freude bereiten, wo das Kind eine gute Zeit hat, weil es dann eigentlich auch wieder dazu führt, dass ein Kind auch wieder offener wird und vielleicht die Freude an den anderen Dingen vielleicht auch mehr erkennt.
00:32:35: Ja.
00:32:37: Man muss nicht immer ganz entweder oder, aber es gibt so eine fünf-zu-eins-Regel, eigentlich außer Paartherapie.
00:32:43: Für einen Kritikpunkt braucht es fünf gute Geschichten.
00:32:46: Also ermöglicht ein Kind fünf Glücksmomente, dann kannst du über einen Moment sprechen, wie es vielleicht sich besser sortieren kann oder so.
00:32:54: Was halt ganz oft passiert ist, die Kinder hören in der Schule tausend Tipps, dann kommen sie nach Hause und hören sich nochmal fünfhundert Tipps an.
00:33:00: Die kann man sich sparen.
00:33:02: Geht zum Fußballspiel, geht auf den Reiterhof.
00:33:04: Und dann könnt ihr trotzdem besprechen, wie kriegen wir das mit den Hausaufgaben besser hin?
00:33:08: Wir müssen nicht immer so entweder oder denken, sondern ein bisschen sowohl als auch.
00:33:13: Wir können unser Kind unterstützen, aber ohne innere Angst, ohne Druck.
00:33:20: Und aber es braucht die andere Seite vom Leben absolut und die sollte nie verloren gehen.
00:33:26: Und hättest du einen Tipp angenommen, ein Kind will einfach nicht zur Schule gehen?
00:33:34: Das Beste, was für ein Kind passieren kann, ist auf jeden Fall, wenn eine gute Lehrkraft eltern.
00:33:39: Jesper Jules spricht vom Lernen in Dreieck.
00:33:41: Also, das Kind, Lehrkraft Eltern, gut miteinander können.
00:33:45: Das geht ganz oft, wenn wir offen sind, nicht immer.
00:33:49: Und dann wirklich wohlwollend, also gucken, was ist da los?
00:33:52: Da muss es einen Kund geben.
00:33:54: Und wenn die Kinder auch, die kann man sogar dazunehmen, im Gespräch, was brauchst du, um in die Schule zu kommen?
00:34:00: Was ist der Punkt, wo ist es zu viel?
00:34:03: Meine Kinder waren in der Grundschule, die älteren als Corona war.
00:34:07: Und dann hatten die sehr viel weniger Schule, manchmal, das war manchmal viel besser.
00:34:11: Also, nach Lösungen gucken, welche Unterstützung braucht es.
00:34:17: Wo ist der Knotenpunkt?
00:34:18: Also, die wichtigste Frage wäre für mich, warum möchte das denn für die
00:34:21: Schule?
00:34:21: Und du würdest sagen, um auch in den Kontakt mit einem Kind zu kommen, das ist ja auch immer voll schwer.
00:34:28: Also, ich versuch auch immer, ein bisschen anders an Sachen ranzugehen, zum Beispiel ... Ihr zu fragen, so musstet ihr heute zum Beispiel richtig lachen in der Kita oder so.
00:34:36: Ich hab das Gefühl, wenn man anders fragt, also diese Basic-Fragen, das ist ja oft, wenn die Kinder so, ne, weiß ich nicht, müssen wir jetzt irgendwie egal.
00:34:43: Wann sind gute Momente, würdest du sagen, Kind zu erreichen?
00:34:46: Gerade wenn's in die Schule gehen muss, das ist ja eh schon mega viel.
00:34:49: Dann kommen die raus.
00:34:50: und wann ist dann der beste Zeitpunkt vielleicht wirklich für ein Gespräch, wo ich herausfinden kann, wo drückten der Schuh?
00:34:57: Genau.
00:34:58: Meine Erfahrung ist ein bisschen, wenn die Kinder so sehr zu machen.
00:35:01: Es ist manchmal so, dass die Eltern sich da sehr dran hacken, dass sie für ihre eigene Sicherheit ganz viel fragen wollen.
00:35:09: Und dann ist es manchmal zu viel für die Kinder, dann machen die zu.
00:35:12: Ja.
00:35:13: So.
00:35:14: Aber sonst, ich glaube, da gibt es keinen großen Tipp.
00:35:18: Klar, direkt nach der Schule, meine Kinder sagen mir das tatsächlich auch.
00:35:22: Mama, ich muss jetzt erstmal ankommen.
00:35:24: Aber andere Kinder reden dann auch als erstes.
00:35:27: Das ist so eine feinfühlige Geschichte.
00:35:28: Also muss
00:35:28: man einfach individuell gucken.
00:35:30: Ja, und ich sage immer Gespräche mit Grundschulkindern.
00:35:34: Darum manchmal zwanzig bis dreißig Sekunden.
00:35:37: Also so wie wir hier Spaß haben, so das ist nicht für jedes Grundschulkind was.
00:35:42: Das kann manchmal sein, wie war es anstrengend.
00:35:45: Welches Spiel mehr weiter oder irgendwie so, dann kann er später kommen.
00:35:50: Ja, das Schreiben war heute total doof.
00:35:52: Aha, also das können manchmal kleine Snipps sein, wo wir dankbar sein dürfen und dann nicht ganz ewig lang bohren.
00:36:01: Und tatsächlich, wenn wir so in dieser Co-Regulation sind, dann kriegen wir da auch schon einiges mit und dann reichen da auch manchmal kleine Worte.
00:36:11: Und dann ist es auch gut, miteinander mit den Lehrkräften zu sein.
00:36:15: Wie nehmen Sie das wahr?
00:36:16: Ich nehme das so und so wahr, da auch noch mal zu gucken.
00:36:20: Also, wenn dann wirklich so die Verweigerung ist, dass es mal schwieriger ist, dass es mal auf und ab geht, das dürfen wir ein bisschen mit aushalten dann.
00:36:30: Krass, irgendwie, wie in der Gesellschaft, dass irgendwie echt so ein großes Thema ist, dass einfach das Leben in Wellen kommt oder auch Emotionen.
00:36:36: Das ist irgendwie eigentlich ja so klar.
00:36:40: Und jeder lebt es ja eigentlich auch.
00:36:41: Und trotzdem ... Ist es immer wieder so eine, ja, stimmt, ja, doch.
00:36:46: Warum ist es uns nicht einfach allen klar?
00:36:48: Ich versteh es nicht.
00:36:48: Es liegt doch so auf der Hand.
00:36:50: Und trotzdem denke ich mir dann auch immer wieder, auch wenn mein Mann sagt dann ganz oft Evelyn, es kommt in Wellen.
00:36:58: Ja, voll schlau, find's wirklich toll.
00:37:00: Und trotzdem bin ich dann manchmal auch so gefangen in meiner Emotion, dass ich mich so schwer tu, dass irgendwie ... Manche Tanken auch mit so einer Leichtigkeit zu sehen und kapituliert dann auch komplett, wenn mein Zyklus mir noch nicht in die Karten spielt.
00:37:13: Gepap im Super-ADHS, das ist halt einfach auch eine tolle Kombo dann.
00:37:17: Ja,
00:37:18: kenne ich.
00:37:18: Und trotz, dass man das weiß, muss ich es mir immer wieder wirklich sagen, weil ich es ehrlich gesagt nicht so gelernt habe.
00:37:25: Ja, ich glaube auch.
00:37:26: Und das ist, das meine ich, ich sage, ich lerne den Familien, die ich begleite auch mit dem Kurs, wir lernen Wellen reiten.
00:37:34: Und dass das okay ist.
00:37:36: Mein erster Impuls war, was für eine Anforderung hast du an dich?
00:37:39: Dass du, die Strahlemama bist?
00:37:41: Ja, doch.
00:37:42: Das ist schon krass, aber nicht.
00:37:44: Dann lernen aber deine Kinder gerade, dass nur Strahlemama okay ist.
00:37:47: Wenn du deine Wellen reitest, ohne unterzugehen.
00:37:51: Ich glaub, das ist der Unterschied, den wir lernen dürfen.
00:37:53: Dass wir uns dann nicht total verstricken und uns beschieben.
00:37:57: Also, so in spiralen Dings, aber Wellen reiten.
00:38:01: Und das kann Spaß machen.
00:38:03: und nicht nur die ganz strahlenden Wellen.
00:38:05: Aber es ist schon auch so, dass, wenn wir uns total verbieten, nach unten zu gehen mit den Wellen und Gefühlen, kommen wir auch nicht so gut hoch.
00:38:14: Wir sprechen da so von einem Toleranzfenster, in dem wir uns bewegen können.
00:38:18: Und das ist super gut, wenn wir dann eine Flexibilität haben.
00:38:21: Also wenn das Toleranzfenster ganz schmal ist, dann ist sozusagen relativ nur so eine Nullinie angefühlen oder so ein bisschen hoch oder dieses strahlende Dings.
00:38:31: Und wenn das aber weiter ist, dann können wir fühlen, ohne Angst zu haben.
00:38:35: Ja, ich glaube, man muss halt echt auch den Fokus mehr auf sich selber legen.
00:38:39: Also auch bei der Bedürfnisorientierten, ich hab auch Bedürfnisse, wenn die nicht erfüllt sind, dann kann ich auch andere Bedürfnisse sehr schwer oder halt mit meiner letzten Energie erfüllen.
00:38:47: Ja, dann ist ja ein Akku von Bauer.
00:38:50: Hey, es kam ganz oft von Hörerinnen die Frage, was sie machen sollen, wenn ein Kind einfach krass brüllt, schreit, um sich schlägt, beißt, also wirklich aggressiv ist.
00:39:03: Wie begleitet man ein Kind, das wirklich um sich haut, bei einem Wutanfall?
00:39:09: safety first, also gucken, wie kriegt man da Sicherheit rein?
00:39:15: Geschwisterkinder außer Reichweite, Dings und der Königsklasse nicht mitmachen.
00:39:24: Aber setzt man sich dann daneben?
00:39:26: Das ist ganz unterschiedlich, was die Kinder haben wollen.
00:39:28: Weil
00:39:28: das Kind in so einem Moment dir auch zu fragen möchtest du in A, also ihr reichst dir wirklich nicht mehr, ne?
00:39:33: Das ist das mit dieser Welle.
00:39:35: Das ist manchmal ein bisschen ein, vielleicht mithalten, mit aushalten.
00:39:41: So versuchen nicht reinzuspringen.
00:39:44: Und zu wissen, auch da ist Wissen, die Kurve geht wieder runter.
00:39:48: Und umso mehr wir nur reinpreschen, hör doch jetzt endlich auf, willst du nicht kommen, das kann sein, dass du es eher ... Also neu befeuern.
00:39:57: Königsklasse wäre irgendwie keine Ahnung für Sicherheit zu sorgen.
00:40:02: Das ist gar nicht so viel zu sagen.
00:40:04: Das kommt nicht an.
00:40:04: Das Gehirn ist, das kommt nicht an.
00:40:09: Wenn das Dauerhofft ist, würde ich sehr genau gucken vorher.
00:40:14: Wie ist es mit dem Reizrucksack?
00:40:17: So voll drüber würde ich tatsächlich auch gar nicht mehr unbedingt von einem Wutanfall sprechen, sondern eher von einem Meltown, wo die Kinder so gar nicht mehr zu erreichen sind.
00:40:25: Und da ist es dann meistens sozusagen, dass die Bedürfnisse ziemlich im Minus sind und der Reizrucksack einfach... übervoll ist.
00:40:32: Und um da dann ranzukommen, ist eher so langfristig zu gucken, wie können wir Bedürfnisse besser einplanen und wie können wir anders mit Reizen umzugehen, damit dieses Meltdown, diese Explosion nicht mehr so häufig vorkommt.
00:40:45: Ah ja, okay, also dann eher als Tipp für die Hörerinnen zu gucken, wie oft und wann kommen diese Meltdowns und was war davor?
00:40:54: Ist es vielleicht zu viel?
00:40:55: War der Spielplatz nach der Kita zu viel oder das Playdate oder... sind wir zu spät ins Bett gegangen, eher so zu gucken.
00:41:03: Wir hatten das ganz lange, ganz oft, zweiter, dritte Urlaubstag.
00:41:07: Absoluter Meltdown.
00:41:09: Alles in Frage gestellt, ob wir jeden Urlaub fahren sollten und überhaupt und sowieso.
00:41:13: Ab wir sofort wieder nach Hause fahren.
00:41:17: Aber zurück zur Schulzeit.
00:41:19: Ich meine, unsere Kinder gehen ja fast alle auch schon relativ früh in den Kindergarten oder in die Kita.
00:41:24: Und trotzdem ist die Schulzeit dann nochmal ein Riesen-Einschnitt, ein Riesen-Happening für die Familie.
00:41:28: Und ich merke das jetzt auch bei mir, dass es sehr viel mit mir macht und nämlich das Krass-Stress, dass es irgendwie bald losgeht.
00:41:33: Warum ist Schule so ein Einschnitt ins Elternleben?
00:41:38: Gute Frage.
00:41:39: Eigentlich ist es ja normal, jeder geht zur Schule.
00:41:42: Es gibt ja eine Schulpflicht, das ist nicht so, dass man sagt, mein Kind geht übrigens zur Schule.
00:41:46: Very special.
00:41:47: Und trotzdem ist es so ein Riesending.
00:41:48: Ich glaube, es ist, weil man so viel abgibt und die Kinder irgendwie dann doch bissel so auch auf sich alleine gestellt sind.
00:41:56: oder sind Kinder so auf sich alleine gestellt in der Schule.
00:41:58: Wie würdest du das?
00:42:00: Ich würde vielleicht sagen, weil du es dir nicht mehr aussuchen kannst.
00:42:04: Kindergarten ist ja noch so ein bisschen freiwillig.
00:42:06: Ja,
00:42:06: das stimmt auch wieder.
00:42:07: Und jetzt
00:42:07: pusst dir da jemand extrem in deine Eltern sein rein.
00:42:10: Es geht auch um viele Bewertungen, um Delivern.
00:42:13: Ja, genau.
00:42:14: Auch das ist so ein Ding.
00:42:17: Ich hab Kinder, die sehr unterschiedlich gut in dieses System passen.
00:42:21: Und ich sitze wirklich immer noch bei den Eltern abends in einer unterschiedlichen Haltung.
00:42:25: Bei den Kindern, die gut im System funktionieren, fällt es leichter, um wie selbst du bist, da zu sitzen.
00:42:31: Also, dass wir das auch tatsächlich an unsere Bewertung, tatsächlich.
00:42:33: Ich bin eine gute Mama, ich bin ein guter Papa, wenn mein Kind da easy peasy durchläuft.
00:42:39: Also, ich glaube, eine Sache ist schon viel Kopfsache und Erwartungssache, auch was wir in unserem eigenen Rucksack haben.
00:42:46: Und ja, es ist ein fremdbestimmter Schritt zum Loslassen, glaube ich, so ein bisschen.
00:42:54: Aber dieser Loslassprozess kann auch wertvoll sein.
00:42:58: Was ich mir das letzte Mal noch mal gedacht habe, um es mir auch irgendwie schöner zu machen, wir haben jetzt gerade so, ich glaube, das ist ja die intensivste Zeit eigentlich so mit seinen Kindern.
00:43:07: würde ich sagen, bis die so dreizehnt sind oder jünger.
00:43:11: Was würdest du sagen, du hast ja schon ein bisschen ältere Kinder auch.
00:43:14: Ich glaube, das ist die intensivste Zeit, die man mit seinen Kindern so hat.
00:43:19: Also, ich mag, dass Mama sein, umso mehr, umso mehr auch diese Flügel dazu kommen.
00:43:24: Tatsächlich, dass ich die Wackelzahnproportät so als Fokussthema habe, ist, weil ich es auch einfach gerne mag.
00:43:30: Das ist, glaube ich, auch selber noch mal, also in meinem Buch, Konflikte, im Konfliktebuch, gucke ich auch noch mal so sehr.
00:43:37: Sind wir eher Typwurzel?
00:43:39: Also sind wir sehr, suchen wir uns unsere Sicherheit über die Bindung?
00:43:43: Dann ist sicherlich so diese erste Zeit total intensiv, total gut.
00:43:47: So, ich bin eher auch die Flügelmama.
00:43:50: Ich liebe es, ich werde es lieben, nachher heute Abend meine Kids wieder in den Arm zu nehmen.
00:43:55: Noch mehr, als wenn ich sie den ganzen Tag auf der Pelle gerückt hätte.
00:43:59: Ja.
00:44:01: Aber
00:44:01: kommen wir auch wieder voll darauf an, wie gefüllt halt der eigene Reizrückzeug ist, ne?
00:44:04: Auch.
00:44:05: Das ist halt immer durch das Ding, weil wenn ich finde, wenn ich einen guten Tag habe, gibt es zu mich auch nichts Schöneres, ist, wenn wir uns den ganzen Tag auf der Pelle sitzen, aber wenn ich halt selber einfach merke, boah, meine Kapazitäten sind gerade auch einfach am Ende, dann kostet es natürlich einfach sehr viel Energie teilweise auch.
00:44:19: Genau, aber das sind auch so sich selber ein bisschen kennen.
00:44:21: Also bei mir ist auch ein super guter Tag.
00:44:23: Vierundzwanzig Sieben, meine drei Herzensmenschen.
00:44:27: Gestern war so ein Tag und dann bin ich abends noch mal laufen gegangen und hab dann auch irgendwie geschrieben, Bewegung und keine Kinder
00:44:34: wichtig.
00:44:36: Absoluter.
00:44:37: Genau, und daher ist es vielleicht so eine nahe Zeit, ja, aber ich mag, es wird toll auch, was jetzt kommt.
00:44:46: Also mein großes Kind, genau, ist ein ... ja.
00:44:50: Bald fünfzehn, so, ähm, genau.
00:44:54: Ein richtiger Teen-Elter-Kind, genau.
00:44:58: Merkst du jetzt ganz die coole Sachen, die du dein Kind mitgegeben hast als klein Kind, dass du so checkst, so ja krass irgendwie?
00:45:04: Nee,
00:45:04: jetzt kann ich nicht.
00:45:10: Also Grenzen aufzeigen und so vielleicht.
00:45:13: Also es gibt schon immer wieder ... Also Kinder sind ja auch unterschiedlich und es gibt immer wieder Schwankungen.
00:45:18: Ich denke eher gut, dass ich viel geübt habe.
00:45:22: Also das mag ich am Kinderelter werden, weil sie immer noch ... Sie werden immer mehr ... Sie selber.
00:45:30: Und ich finde, das macht total Spaß, diese ... Die waren in meinem Tragetuch.
00:45:37: Ja, das ist krass.
00:45:38: Die waren mal in uns drinnen.
00:45:39: Ja.
00:45:40: Und dieses Kind, was jetzt gerade so groß ist, das hat immer, wenn ich duschen war, sein Po hier so rausgestreckt.
00:45:46: Und ich habe da den Po immer gestreichelt.
00:45:48: Und dieser Po darf ich nicht verstreichen.
00:45:51: Irgendwann kommt es wieder.
00:45:53: Also meine Mama streichelt meinen Po wieder.
00:45:55: Und das ist okay für mich.
00:45:56: Aber es gibt Farben,
00:45:57: so gerade
00:45:57: in der Pubertät, da möchte man das einfach nicht.
00:45:59: Genauso wie seine Eltern nackt sehen.
00:46:01: Das ist so, nee, bitte, verpisst euch
00:46:04: heute.
00:46:04: Ja, damit habe ich zu tun, dass ich in meiner Wohnung nicht mehr lacht rumlaufen darf.
00:46:08: Ich verstehe
00:46:08: es auch irgendwie, es ist so one-nay, Leute.
00:46:10: Einfach nein.
00:46:11: Ich komme auch aus einer sehr offenen Familie und so, was ja auch geil ist.
00:46:15: Aber es gab Zahlen, nachdem wir so gute Ziele versanden.
00:46:18: Ja.
00:46:20: Und dann fragt man sich, und da braucht man einfach Vertrauen irgendwie so.
00:46:23: Da braucht man eine ordentliche Portion Vertrauen in diesen wundervollen Menschen, die du ins Leben begleitest, dass er irgendwann wieder Lust hat, nachgelegt durch die Wohnung zu laufen oder auch nicht.
00:46:31: Im besten
00:46:32: Fall.
00:46:32: Oder akzeptieren, dass es dann eben nicht
00:46:34: mehr so ist.
00:46:34: Ja, ganz genau.
00:46:35: Hey, ich wollte eigentlich noch mit dir über das Thema Trennung reden.
00:46:39: Du hast dich ja nach neunzehn Jahren in Beziehung, glaube ich, von deinem ... wird von dem Papa deiner Kinder so getrennt.
00:46:46: Und hat meintest auch in der Podcastfolge, dass du gerade alleinerziehend bist.
00:46:49: Darf ich fragen, warum habt ihr euch getrennt nach so langer Zeit?
00:46:55: Also, ich glaube, es hat vor allem viel mit Wachstum zu tun.
00:46:59: Dass Entwicklung stattgefunden hat und die hat nicht zusammen stattgefunden.
00:47:04: Und Norita Wegens spielt auch eine Rolle.
00:47:06: Okay, inwiefern wird sozusagen spielt das eine Rolle?
00:47:10: Ja, auch wachstum.
00:47:11: Wir setzen uns sich damit auseinander.
00:47:13: Wie kommt man damit zurecht?
00:47:15: Und ja, es war ein ziemlich großer Sturm, daraus zu kommen.
00:47:20: Und ich stehe stabil.
00:47:22: Es ist noch nicht alles irgendwie so eingerutscht.
00:47:26: Und gleichzeitig bin ich super dankbar über ganz viel, was wir da gemeinsam gemacht haben.
00:47:31: Und ja, es wäre schön gewesen, gemeinsam zu wachsen.
00:47:37: Aber haben wir nicht gemacht.
00:47:40: Ja.
00:47:41: Wie hast du das deinen Kindern?
00:47:42: oder wie habt ihr das euren Kindern mitgeteilt, dass ihr jetzt quasi kein Paar mehr seid als Eltern?
00:47:47: Genau, das ist tatsächlich relativ genau ein halbes Jahr her.
00:47:50: Ich habe ein Kind, was so eine Namenserinnerung hat.
00:47:54: Ich habe es den Kindern gesagt.
00:47:56: Alleine?
00:47:57: Alleine.
00:47:57: Tatsächlich war in unserer Situation es besser ist es.
00:48:02: Ich bin immer auch ein Fan von zweitbester Lösung.
00:48:04: Wenn es in der Elternkonstellation geht, ist es was, was man auf jeden Fall zusammen ... sagen darf.
00:48:10: Und es ist schön.
00:48:11: Bei uns war die Situation so, dass ich es ihnen alleine gesagt habe.
00:48:15: Ich habe dabei geweint.
00:48:16: Also meine Kinder haben mich auf jeden Fall in dieser Zeit auch viel weinen sehen, aber in einer gewissen Stabilität.
00:48:21: Also ich habe mich immer fachlich begleiten lassen.
00:48:24: Ich hatte viele Herzensmenschen an meiner Seite und meine Kinder durften mich sehr in diesem Sturm erleben.
00:48:31: Aber ich war eigentlich nie haltlos so, sondern sie haben mich halt ordentlich wellen reiten.
00:48:38: erlebt.
00:48:38: Und genau, es war auch, die Kinder hatten es teilweise geahnt.
00:48:42: Und natürlich war es ein trauriger Moment.
00:48:45: Und gleichzeitig haben wir eben geguckt, was bleibt, was trägt uns.
00:48:49: Und es war jetzt eben gerade ein halbes Jahr her und wir haben auch noch mal drüber gesprochen.
00:48:52: Gestern kam auch noch mal so ein Satz, ja, also die Kinder erwachsen da, die nehmen sich das mit und ...
00:49:01: Machst du die, weil du bist ja schon auch jemanden, der sich ja krass auskennt, auch so.
00:49:05: Machst du dir trotzdem Vorwürfe?
00:49:08: Oder hast Angst, dass es für deine Kinder irgendwie traumatisch ist?
00:49:13: Oder siehst du das relativ locker und entspannend?
00:49:15: Weil das ist halt auch das Leben.
00:49:17: Und das gehört halt manchmal auch mit dazu.
00:49:19: Das trennt sich sehr viele Leute, ne?
00:49:21: Ja.
00:49:22: Also, es ist ja auch immer die Frage, ähm ... Ist es gut für Kinder, in einer Beziehung zu leben, die ...
00:49:31: nicht funktioniert oder wo es die Spannung gibt und Streit gibt.
00:49:33: Es ist genau der Punkt, weil ich glaube auch, dass es gar nicht geil ist.
00:49:39: Es gab Momente, wo ich mir Sorgen gemacht habe und es gab Momente, wo die Wellen so waren, wo ich gedacht habe, das ist scheiße für die Kinder, die ich ihnen gerne erspart hätte.
00:49:49: Gleichzeitig kenne ich die Kinder, ich weiß, dass ich gut durch Wellen tragen kann und die Studienlage ist auch so.
00:49:56: gehören meine Kinder, bin ich mir relativ sicher dazu, dass ja, die ersten zwei Trennungsjahre mehr Stress ist, mehr Unsicherheit ist, aber so nach zwei Jahren, die oft sogar eine höhere Resilience haben.
00:50:10: guter Umgang eben mit diesem Wellengang.
00:50:12: Und es ist natürlich schwierig eben zu vergleichen mit, es geht ja nicht darum, vergleich gebrannte Eltern zu funktionierender Beziehung, sondern hätte die Beziehung gut funktioniert, wär's ja nicht in die Situation reingekommen, sondern einfach in der Situation.
00:50:29: Ich hab mich manchmal gefragt, wünsche ich meinen Kindern so eine Beziehung zu leben, möchte ich ihnen das vorleben.
00:50:35: Und
00:50:35: das hat mir in der Entscheidung geholfen.
00:50:38: Okay.
00:50:39: Also, wenn ich heute eins nach dieser Folge wieder gelernt habe für mich selber, ich glaube, das Beste oder das Schönste, was man sich einfach, ich soll mal sagen, das Beste, was an passieren kann, ist eigentlich zu checken oder zu lernen, das Leben eigentlich zu surfen und das alles in Wellen kommt und das alle jeder Sturmgang oder wie wir es jetzt auch immer nennen, das klingt jetzt wie so ein Kalenderspruch, aber das man dann halt einfach am besten, so gut wie es geht, der Rided auf seinem Surfboard.
00:51:06: Und ich merke selber, wie mir das auch immer wieder schwerfällt, Damit umzugehen, wenn halt auch irgendwie der Sturmgang ein bisschen schwieriger ist.
00:51:14: Ja, also, ADHS kenne ich ja auch, unsere Welt sind einfach ein bisschen größer.
00:51:18: Ja, und teilweise hat auch unberechenbar, ne?
00:51:20: Und die kommen dann ja oft so ganz schnell und, weiß man mal, für mich ist es, weil sie wie Stil geht.
00:51:25: Also, da hat Embodiment war wirklich ein Schlüssel für mich.
00:51:28: Das ist, dass sie nicht mehr so schnell kommen, dass ich Momente hab und tatsächlich auch teilweise im therapeutischen Prozess, ich hab im therapeutischen Prozess ... gelernt, die Scheiße zu reiten, so.
00:51:38: Und es macht Spaß, man kann's lernen.
00:51:40: Ja, man kann's lernen, aber ich glaub, die Scheiße zu reiten ist eben der Schlüssel.
00:51:43: Und es ist verdammt schwer, das zu lernen.
00:51:45: Und ist aber verdammt geil.
00:51:47: Ganz ehrlich gesagt, durch die Scheiße zu reiten, und auch, ich hab das nur ordentlich mit einem Kind.
00:51:53: Es hat geweint, es hat bitterlich geweint, und es ist nicht mehr in einem Alter, wo das total normal ist.
00:51:59: Ich hab Danke gesagt.
00:52:00: Danke für das Vertrauen, danke für diesen Moment.
00:52:03: Ich hab's geschafft, kein Tipp zu geben, sondern ... Und da hat sich ganz viel aufgelöst.
00:52:10: Da musste ich gar nicht mehr so viel labern, da musste ich gar nicht so viel machen, sondern einfach, ich war da in der Scheiße.
00:52:16: Und jetzt nochmal, jetzt wird mir gerade eine Sache nochmal so bewusst, ne?
00:52:21: Also man sagt ja oft so, bis wann sind Wutanfälle normal?
00:52:26: Wann hattest du deinen letzten?
00:52:27: Ja eben, es wird mir jetzt auch gerade bewusst.
00:52:29: Was ist
00:52:30: denn das eigentlich für eine Krütze?
00:52:32: Wenn doch alle irgendwie, also jeder ist doch irgendwie, und jeder ist halt anders emotional und impulsiv, dann kann man die Frage vielleicht streichen.
00:52:40: Ich meine, es ist doch normal, dass ein Mensch wütend ist und jeder Mensch zeigt das anders.
00:52:44: Oder würdest du schon sagen, ja gut, sich irgendwie mit neun noch auf den Boden zu werfen und irgendwie ist nicht mehr normal.
00:52:52: Dieses Wort normal ist so ein Ding.
00:52:55: Wie der auch schon wieder los
00:52:56: ist.
00:52:56: Genau.
00:52:57: Was ist
00:52:57: jetzt normal?
00:52:58: Sagen wir neurotypisch oder neurodivergent, würde ich tatsächlich sagen, ich habe gerade mein Fotoalbum angeguckt, bei mir gibt es tatsächlich Bilder, wo ich weiß, also nicht vom Wutanfall, aber ich weiß, dieses Bild war nach einem Wutanfall und da war ich zwölf und ich bin neurodivergent.
00:53:13: Und das wäre schon so, also mit... Neun, zehn, elf, zwölf auf den Boden schmeißen.
00:53:19: Nicht, als du bist falsch und du bist doof, sondern um noch besser zu verstehen.
00:53:23: Um das mit diesem Reizrucksack noch besser zu verstehen.
00:53:26: Um noch hilfreicher hinzugucken.
00:53:28: Daher, ja, wenn es Ende der Grundschulzeit immer noch so Meltdowns häufiger mal gibt, macht das Sinn, mit einem zugewandten Blick hinzuschauen.
00:53:41: Nicht, dass man versagt hat, also ... Der ist auch nicht auf, wenn wir Scheiße gebaut haben, sondern oft ist es sehr so, dass es vererbbar ist.
00:53:49: Die Wellen sind generell eher ein bisschen höher, dann macht es einfach Sinn zu verstehen.
00:53:54: Aber nicht abzuwerten und unnormal oder... Ja, das
00:53:57: ist krass, gell?
00:53:58: Das ist ja eigentlich so mal der erste Impuls von vielen, dass man dann sagt, oh Gott, das ist ja nie mehr normal.
00:54:03: Das schmeißt die sich denn jetzt auf dem Boden, ist doch viel zu alt.
00:54:06: Na?
00:54:08: Genau.
00:54:09: Was so günstigste ist, wenn man dann sagt, in deinem Alter ist es nicht mehr normal oder in deinem Alter müsste es nicht mehr können.
00:54:15: Da hatte ich auch ein ganz super Podcast-Gespräch mit einer Nochebeläugerin, die ich sehr mag, Nicole Strüber.
00:54:20: Ich sagte, es geht immer darum, die Kinder entwicklungsgerecht zu begleiten und nicht altersgerecht.
00:54:25: Also, stell dich dann für dein neunjähriges Kind, was grad einen Wutanfall hat und sagt, du bist nicht mehr drei, ich mach das nicht.
00:54:31: Also, funktioniert nicht mehr.
00:54:33: Du hast das, was du vor dir hast und das hast du zu begleiten.
00:54:36: Und wenn das jetzt halt wirklich so ... Ja, also, bei mir war es zwölf diese Meltdowns.
00:54:43: Ich war jetzt von einem halben Jahr bei der Diagnostik.
00:54:45: Vielleicht wär's auch nicht so schlecht gewesen.
00:54:48: Pani.
00:54:50: Nicht mal ganz.
00:54:51: Okay, ja.
00:54:52: Ja, ich will jetzt, ja.
00:54:54: Ja, Glückwunsch.
00:54:56: Gleichfalls.
00:54:56: Eigentlich ist es ja auch irgendwie oft klar.
00:54:59: Bei mir im Umfeld war es einfach nur eine Überraschung.
00:55:02: Ja.
00:55:04: Uuh, Breaking News, aber trotzdem war es irgendwie gut zu wissen.
00:55:08: Ah ja, okay, gut.
00:55:09: Gut,
00:55:10: ja, genau.
00:55:10: Es ist alles jetzt so, macht alles noch mehr Sinn.
00:55:13: Ja, genau, es macht noch mehr Sinn und es hilft noch mal so ein bisschen, weicher auf manche Situationen zu gucken.
00:55:18: Zum Beispiel auf die zwölfjährige, die da so im Schnee saßen nach ihrem Wut anfallen.
00:55:22: Ich glaube, wenn ein Mensch, egal ob ein Mensch oder ein Kind, ist alles Menschen am Ende.
00:55:26: Aber egal, wie alt man ist, wenn jemand gerade so emotional lost ist, hat das einen Grund.
00:55:32: Das ist ein Moment, wo man jemanden mit viel Gnade und Liebe entgegenkommen sollte und nicht noch mit Härte.
00:55:41: Was soll das jetzt?
00:55:43: Was führst du dir jetzt so auf?
00:55:44: Weil im Ende geht's jemandem gerade nicht gut und jemand kommt gar nicht klar und braucht Hilfe.
00:55:48: Genau, und da geht es um Halt.
00:55:50: Und ich finde, Halt ... Das Wichtige, weil manchmal geht es nicht darum, dann noch das fünfte Eis zu kaufen, um das Problem zu lösen.
00:55:58: Manchmal geht es auch darum, da zu sein und zu halten, dass das fünfte Eis nicht okay ist.
00:56:04: Und die liebe
00:56:04: von FünfEis, Leute,
00:56:06: ja.
00:56:08: Manchmal ist es ja schon das Zweite, was nicht mehr in Ordnung.
00:56:10: Ja, also es sollte einfach so ein Beispiel sein, dass ... Ich wollte mal nur Spaß.
00:56:16: Wir dürfen da Halt reingehen und den brauchen wir selber.
00:56:19: Und das ist, ja, dürfen wir uns auf den Weg machen.
00:56:22: Hey, danke, dass du heute da warst.
00:56:24: Hat mich krass gefreut.
00:56:26: Ich wünsch dir einen tollen, tollen neuen Lebensabschnitt, den du grade ...
00:56:31: Habe ich Bock drauf.
00:56:32: Ist so.
00:56:32: Also, mutig und stark und cool, dass du jetzt einfach dein Leben so liebst, dass du glücklich bist mit deinen Kindern.
00:56:38: Das bin ich beachtlich, weil das ist kein leichter Schritt.
00:56:41: Danke.
00:56:42: Danke, dass du heute da warst.
00:56:44: Danke für das Gespräch und für die Einladung.
00:56:46: Gerne.
00:56:52: Hey und eine Sache noch ihr Lieben, ich würde mich total freuen, wenn ihr meinen Podcast alle meine Eltern bewertet.
00:56:57: Natürlich mit fünf Sternen, alles unter fünf finde ich peinlich.
00:57:00: Und ansonsten abonniert gerne den Podcast überall, wo es was zum abonnieren gibt.
00:57:05: Hey, wenn ihr Lust habt, dann würde ich mich total freuen, wenn ihr alle meine Eltern-Punk-Podcast auf Instagram und TikTok folgt.
00:57:10: Da gibt es noch ein bisschen Kleinigkeiten zum Genießen, zum Verweilen, lernt das ein.
00:57:15: Also freue mich, tschüss!
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