#183 Wir sind eine kuschelige Familie – feat. Marlene Lufen
Shownotes
Moderatorin und Podcasterin Marlene Lufen ist zu Gast bei Evelyn! Es geht ums Elternsein mit all seinen Facetten – vom Loslassen erwachsener Kinder bis zu den Erinnerungen an die viel zu schnell verflogene Kleinkindzeit. Marlene erzählt, warum sie heute jeden Moment bewusst genießt, aber manchmal trotzdem wehmütig wird. Ihre Kinder sind groß, ihre Bindung bleibt eng – vielleicht auch dank der vielen gemeinsamen Knuddel-Einheiten?
Erziehung lief bei Marlene nie nach Plan, sondern mit Bauchgefühl, Wärme, bedingungsloser Liebe – aber auch klaren Grenzen. Sie ist überzeugt: Kinder gehen ihren eigenen Weg. Auch Social Media und der enorme Druck auf heutige Eltern kommen zur Sprache. Außerdem spricht Marlene über ihre Trennung und das Älterwerden. Eine ehrliche, entspannte Folge über Familie, Veränderungen und die Kunst, mit dem Jetzt im Reinen zu sein. Viel Freude beim Hören!
Marlene Lufen auf Instagram? Hier entlang: https://www.instagram.com/marlenelufen/
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Transkript anzeigen
00:00:00: Das ist was, was finde ich schon die jüngere Generation anders handhabt.
00:00:04: Da wird so ein Augenmerk auf diese ganzen kritischen Kommentare gelegt.
00:00:10: Ist mir doch wurscht.
00:00:11: Entweder blendet die
00:00:12: aus oder blockiert
00:00:13: die oder macht die Kommentarfunktion aus oder was auch immer dein Weg ist.
00:00:17: Aber gar nicht so viel Augenmerk auf diese negativen Kommentare richten, sondern viel mehr sich freuen, wenn Leute das vielleicht inspirierend finden oder schön finden.
00:00:25: Und dafür macht man es dann.
00:00:28: Hey, willkommen bei alle meine Eltern.
00:00:31: Hier reden wir Klartext über das Leben mit Kindern und allem drum und dran.
00:00:34: Ehrlich, locker und garantiert nicht
00:00:36: Chachi.
00:00:37: Vielleicht ganz selten.
00:00:39: Wir sind ja auch eben alle nur Menschen, ne?
00:00:41: Also viel Spaß beim Hören.
00:00:45: Glaubst du, du wirst richtig alt?
00:00:46: Ja, ich glaube, ich werde alt.
00:00:49: Komischerweise.
00:00:49: Ich habe eine Überzeugung davon, dass ich alt werde.
00:00:53: Ich glaube, das ist eine
00:00:53: gute Überzeugung.
00:00:54: Ich mache mir aber auch wirklich gar keine Gedanken.
00:00:57: um es älter werden.
00:00:58: Ich finde es auch nicht so schlimm.
00:01:00: Man kann es natürlich alles ganz furchtbar finden, dass man fünfzig wird und so weiter.
00:01:04: Mache ich mir keine dollen Gedanken, ich kocke Tiere nicht damit und ich habe das Gefühl, ich werde alt und dann, wenn es soweit ist, wird es auch in Ordnung sein.
00:01:12: Bist du dann manchmal, also mal ganz kurz, wir fangen jetzt schon an mit der Folge, stellen noch gleich vor, weil sie nicht eh schon erkannt haben in ihrer Englischstimme, wer hier sitzt.
00:01:19: Das ist Marlene Lufen, nämlich die ist heute zu Gast.
00:01:22: Und jetzt sind wir hier gerade schon so reingesleinert, macht sich da manchmal trotzdem wehmütig.
00:01:26: Deine Kinder sind ja schon groß.
00:01:28: Wie alt sind die jetzt gerade genau?
00:01:29: Fünfundzwanzigundzwanzig.
00:01:31: Richtig, richtig krass, natürlich.
00:01:34: Was meinst du, wie nah mir noch die Zeit ist, wo meine Kinder so alt war wie deine waren?
00:01:38: Ist dir das noch so nach?
00:01:39: Klar,
00:01:40: das ist ... Wenn du zurückguckst, ist es ganz schnell vergangen.
00:01:45: Aber... In der Zeit hat man auch manchmal gedacht, wann ist denn die Pubertät vorbei?
00:01:51: Aber es ist dann doch ganz schnell gegangen.
00:01:55: Es ist wirklich etwas, was ich jeden Tag versuche.
00:01:58: Ich versuche, das jetzt zu lieben, zu genießen.
00:02:01: Ich genieße das gerade sehr.
00:02:02: Meine Kinder sind beide gut drauf, die haben beide im Weg.
00:02:05: Die sind selbstständig.
00:02:08: Das genieße ich ganz doll und glaube mir, ich genieße so sehr, wenn die wieder da sind, wenn die einfach zu Hause sind.
00:02:14: Schon, oder?
00:02:14: Ich kann mir das gar nicht vorstellen, in meinem Stadion.
00:02:18: Macht's
00:02:19: auch nicht.
00:02:19: Es macht mir so eine Angst.
00:02:20: Dann denk ich mir, da müssen wir noch ein drittes Kind machen.
00:02:23: Das wird auch groß werden.
00:02:24: Aber es ist schon, klagt auch gestern im Bett, unsere Kleine ist jetzt auch viel geworden.
00:02:30: Und das ist irgendwie, jetzt hat die noch was Babymäßiges im Gesicht.
00:02:34: Aber das ist ja dann auch einfach ... Was ja auch schön ist, die werden so kleine Menschen.
00:02:39: Aber trotzdem ist es auch irgendwie traurig.
00:02:42: Ja, also ich glaube, man kann wirklich richtig traurig werden und ich bin auch richtig traurig geworden in den letzten Jahren manchmal zu realisieren, dass diese Zeit der Fürsorge der Mutter Aufgaben, die du so hast, tagtäglich, die ist einfach jetzt erstmal in der Form vorbei.
00:02:56: Und jetzt sind andere Aufgaben, die wieder mehr Raum bekommen in meinem Leben, Zeit des Abschieds nehmens.
00:03:02: Wenn ich da jetzt reingehe, fange ich an zu flennen, deswegen wollen wir mal schön tapfer sein.
00:03:06: Also.
00:03:07: Man kann da sehr traurig drüber werden.
00:03:08: Ich bin aber jetzt vor allem unheimlich glücklich zu sehen, dass die durch alle Höhen und Tiefen in ihrer Pubertät in ihrem erwachsenen Leben im Moment gerade ganz gut drüber hinweg sind.
00:03:19: Und glaube ich, beide ihr Leben ganz toll finden gerade.
00:03:23: Wir haben ein wunderschönes Verhältnis.
00:03:24: Die kommen sehr gerne zu Mama nach Hause.
00:03:27: Und das ist auch was ganz Tolles.
00:03:30: Wenn du jetzt so zurückblickst, was sind so Momente, an die du dich noch so richtig erinnern kannst?
00:03:35: mit deinen Kindern.
00:03:37: Also zum Beispiel habe ich das jetzt im Nachhinein nochmal viel mehr genossen, den morgens Frühstück zu machen.
00:03:44: Die sitzen dann, lassen beide an der Küchentheke, haben ein bisschen erzählt.
00:03:48: Ich habe denen was Frühstück gemacht, die nochmal geknuddelt, bevor sie in die Schule gegangen sind.
00:03:52: Übrigens geknuddelt wird bis heute.
00:03:54: Ich hatte einen ganz hohen Stellenwert in meiner Familie.
00:03:57: Und genau, dass ich die so morgens erlebt habe und dann zur Schule losgelassen habe.
00:04:04: Das habe ich gerne gemacht.
00:04:05: Wir sind eine kuschelige Familie.
00:04:07: Bei uns wurde irgendwie auch was ich ganz toll fand.
00:04:10: Freitagsabend ein Film gucken zusammen.
00:04:13: Entweder einer, der im Fernsehen lief oder eben auch mal einen, den man sich geruntergeladen hat oder gestreamt hat.
00:04:19: Das war so ein schönes kleines Ritual.
00:04:20: Wenn es stattgefunden hat, fand ich das immer ganz toll.
00:04:22: Alle auf die Couch, was zu knabbern.
00:04:26: Alle reisen, könnte ich alle noch erzählen.
00:04:30: Ja.
00:04:30: irgendwie so persönliche innige Zeit.
00:04:34: Abendessen ist bei uns auch immer noch mal so ein großes Thema.
00:04:36: Wir haben immer zusammen gegessen, wenn es irgendwie ging, wenn einer Sport hatte oder so.
00:04:40: Uns nicht ging, aber zusammen Abendessen war in unserer Familie auch was, was wir versucht haben, immerhin zu bekommen gemeinsam.
00:04:46: Find
00:04:46: ich auch sauwichtig und super, super schön.
00:04:48: Ja.
00:04:49: Macht ihr das, schafft ihr das bei euch?
00:04:50: Ja.
00:04:51: Schön.
00:04:51: Wirklich.
00:04:51: Also das ist uns auch ganz, ganz wichtig.
00:04:53: Und wir sind ja eigentlich beide so Künstler und hassen eigentlich so ... Das ist die Rituale jetzt nicht, aber wenn alles so nach Plan läuft.
00:05:02: Aber wir haben jetzt gemerkt, für unsere Familie funktioniert das wahnsinnig gut.
00:05:05: Und wir brauchen auch diese Routinen, um klarzukommen.
00:05:09: Und die sind auch eigentlich total schön als Familie.
00:05:11: Und ich glaub, das ist auch wichtig für Kinder, dass die einfach immer mal wieder einen guten Ablauf haben und wissen, was kommt jetzt so als Nächstes dran.
00:05:18: Und dann irgendwie auch noch ein Buch lesen und dann pushtelt man noch und so.
00:05:22: Abendsvorlesen, finde ich auch genau, so kann ich auch super nachführen.
00:05:25: Bei uns war es ja auch nicht so ein ganz geregelter Arbeitstag oder Tag, aber so ein paar Sachen zu haben, worauf da freuen sich übrigens Kinder auch drauf.
00:05:34: Auch wenn sie in dem Moment sagen, ich will aber gerade jetzt so.
00:05:36: Aber wenn man grundsätzlich erst mal so das Familie geplant hat, dass man zusammen Abend ist mit Ausnahmen, ist es was Schönes, woran sich Kinder später auch sehr gerne erinnern.
00:05:48: Hey, oft ist es ja so ... Ähm, jetzt sind deine Kinder noch nicht so alt, aber ich hab das Gefühl, dass so negative Geschichten als Mutter oft dann so verdrängt werden.
00:05:58: Also auch, wenn ich mit meiner Mama zum Beispiel rede, dann dauert das oft ganz lange, bis die dann irgendwann sich denkt, ja, stimmt, das war auch total scheiße.
00:06:05: Ja, stimmt eigentlich.
00:06:07: Wenn du jetzt so zurückdenkst, hast du noch so Momente, in denen es dir irgendwie nicht gut ging, die dich überfordert haben.
00:06:15: Also ich hab schon Situationen auch so mit meiner Schwester.
00:06:17: Meine Schwester, wir haben ja in einer drei Zimmerwohnung, sind wir groß geworden, meine Eltern, meine Schwester und ich.
00:06:22: Und es gibt schon so Situationen, ich weiß zum Beispiel, dass meine Schwester jeden Morgen einen Flitz hatte, wenn die Haare nicht richtig saßen.
00:06:28: Meine Mutter hat ihr immer in der Haare geflochten.
00:06:30: Und ich hatte die praktische Kurzhaffersur deswegen.
00:06:33: Und doch, ich kenne schon so Situationen aus der Familie, die ich auch ein bisschen anstrengend fand, wenn dann so lautstark gestritten wurde, was glücklicherweise nicht Usus war.
00:06:44: Aber ich kannte es, dass es vorgekommen ist.
00:06:46: Aber es gibt ja Familien, glaube ich, wo so viel rumgeschrehen wird, dass die Kinder richtig traumatisiert sind.
00:06:51: Habe ich im bekannten Kreis sogar auch Fälle.
00:06:55: Das war bei uns nicht so.
00:06:55: Bei uns wurde gestritten und sich auch sehr schnell, immer sehr schnell wieder vertragen.
00:06:59: Wir haben nie Zeiten gehabt, wo nicht gesprochen wurde.
00:07:03: Und das habe ich auch in meiner Familie durchgezogen.
00:07:06: Also es wurde, ein Problem wurde besprochen.
00:07:08: Und dann war es gut.
00:07:10: Und dann ist es zugegeben, wenn man auch sagt, jetzt haben wir uns aber mal kurz angekackt, aber es ist auch wieder gut.
00:07:14: Es gibt ja wirklich Familien, die da reden, die Eltern dann zwei Wochen nicht miteinander.
00:07:19: Schlimm.
00:07:20: Ganz schlimm.
00:07:21: Ich finde, man kann es deinem Kind kaum was Schlimmeres antun, als es, als nicht zu sprechen.
00:07:26: Und die
00:07:26: spüren das halt.
00:07:27: Und die merken das.
00:07:28: Da kannst du dich noch so versuchen irgendwie anzufaken, dir so einen Fake-Smile zu geben.
00:07:32: Die merken halt, dass irgendwas nicht cool ist, ne?
00:07:34: Stimmt.
00:07:35: Also ich glaube auch, ich meine natürlich, Streit gehört dazu, aber ich finde schon auch die Art, wie man streitet und auch die Kinder mit abholt.
00:07:41: Also... Dass du dem Kind auch sagst, es ist nicht eure Schuld, dass wir uns gerade streiten, sondern der Papa und ich haben gerade eine Diskussion.
00:07:49: Wir sind uns nicht einig, es hat aber nichts mit euch zu tun.
00:07:51: Man sollte nie den Kindern aufdrücken, dass sie sich irgendwie partei ergreifen müssen oder sich entscheiden müssen, wer jetzt gerade irgendwie ein Fehler gemacht hat oder so.
00:08:01: Wenn du dich als Eltern streitest, kannst du es nicht verhindern.
00:08:03: Aber das ist wirklich, ich glaube, das ist eine Aufgabe, die man versuchen muss, zu lösen.
00:08:08: und zu bewältigen, dass du nicht deinen Kindern aufdrückst, dass sie Richter spielen müssen.
00:08:17: Ich hab das verkürzen mit einem Freund übergesprochen.
00:08:20: Der hat noch drei Geschwister.
00:08:22: Alle vier Kinder sind mega erfolgreich und machen wirklich coole Sachen.
00:08:26: Ich find das immer so spannend.
00:08:27: Ich versuch, für mich immer so einen roten Faden zu finden, warum werden Menschen irgendwie geil?
00:08:32: Warum wird aus dem und dem was?
00:08:33: Warum hat der Social Skills?
00:08:34: Warum hat der Empathie und so weiter und so fort?
00:08:37: Dann hab ich denen auch gefragt, was die Eltern so gemacht haben oder wie die so sind.
00:08:40: Und er meint, dass die Eltern sich wirklich das Schlimmste, wie sich die damals getrennt haben.
00:08:44: Also wirklich immer versucht die Kinder auch mit zu manipulieren und halt wirklich so gar nicht schön.
00:08:49: Und der Papa irgendwie auch ein Vollpfosten so.
00:08:51: Dann dachte ich mir auch wieder so, okay, krass, dann kann's jetzt nicht so an den Eltern gelegen haben, dass das alles so coole Leute werden, ne?
00:08:57: Ist ja dann irgendwie auch mal irgendwie so spannend.
00:08:59: Total, Evelyn.
00:09:00: Er weiß, was das ist, eine Erkenntnis, die ich wirklich gewonnen habe.
00:09:05: Die Kinder sind klein, du siehst, wie andere Leute das machen.
00:09:08: Manches denkst du so, toll, wie die das hinkriegen.
00:09:10: Bei anderen denkst du, das ist ja ein Chaos, die armen Kinder.
00:09:13: Und ich habe Demut gelernt, weil ich festgestellt habe, manches Mal, da, wo es wirklich eher kerrlich zu ging und chaotisch war und auch so eine Erziehungsmethode, wo ich sagen würde, das geht eigentlich nicht.
00:09:27: Und das sind ganz tolle Kinder und ganz tolle Erwachsene geworden.
00:09:31: Und manchmal struggeln junge Erwachsene, obwohl sie eigentlich ein ganz liebevolles Elternhaus hatten.
00:09:39: Du kannst es von außen sowieso nicht immer kennen.
00:09:42: Und deine Kinder sind nicht eins zu eins ein Produkt von dem, was oben reingesteckt wird, sondern die bringen ganz viel mit.
00:09:49: Du kannst natürlich ein paar Sachen echt schräg falsch machen und an deinen Kindern antun.
00:09:54: Aber sie bringen was mit und die gehen ihren Weg und nicht alles ist in deiner Hand.
00:10:00: Ich finde, das ist ja auch ganz geil, das so zu verstehen, weil man macht nicht immer alles richtig.
00:10:06: Ich weiß nicht, ich würde sagen, dass die Generation von uns kleine Kinder haben.
00:10:12: Welche Unterschiede würdest du sehen zu dem, wie ihr als eure Kinder großgezogen habt?
00:10:16: Riesige Unterschiede gibt es jetzt auch nicht.
00:10:19: Bei dir ist es noch mehr so, dass die Väter eine ganz klar eine Rolle einnehmen, also Vaterzeit nehmen.
00:10:27: Ich weiß nicht mal, wie es genau heißt, um ehrlich zu sein.
00:10:29: Aber auch die Väter nehmen Eltern.
00:10:31: Das war Papa,
00:10:31: die Eltern verhandeln.
00:10:34: Das gab es bei mir auch schon, aber nicht institutionalisiert.
00:10:39: Aber es gab schon viele, also die Vätergeneration bei uns, die war schon auch viel involvierter in die Erziehung, in das Versorgen der Kinder, also mein Ex-Mann hat auch ganz klar, ja klar, wenn ich Frühstücks-Fansign gemacht habe, dann hat der die Kinder morgens fertig gemacht für die Schule mit den Hausaufgaben gemacht.
00:10:55: Das war schon anders verteilt.
00:10:58: Bei euch ist die Verteilung noch mal anders?
00:11:01: Ich meine, ich denke mir dann auch wieder so, okay, wir leben halt auch in der krassen Bubble.
00:11:04: Ja, ich denke mal schon, das ist auch irgendwie ... Immer noch Familienkonstellationen gibt, wo die Frau immer noch alles macht.
00:11:13: Mit diesem Bedürfnis orientiert erziehen.
00:11:15: Wie habt ihr eure Kinder erzogen?
00:11:17: Hattet ihr da ein Konzept?
00:11:19: oder was war euch wichtig?
00:11:21: Ich glaube, wir hatten kein Konzept.
00:11:24: Ich habe auf jeden Fall Bücher gelesen und versucht es gut zu machen.
00:11:31: Wenn die Kinder krank waren, habe ich zum Beispiel versucht, nicht so ein Bohai zu machen.
00:11:36: Also, da gab's ganz viele Eltern, die haben sofort ihre Palette gehabt, ihr Teschen und Annika-Kühlchen hier und das, da, da, da, da.
00:11:42: Und bei mir half erst mal Pusten.
00:11:44: Ja, guck mal, mein Schuss.
00:11:45: Und jetzt gucken wir erst mal, ist ja wirklich ein richtig großes Auer, da müssen wir mal ordentlich Pusten.
00:11:48: Das war so bei uns die Methode.
00:11:50: Es gab so alles.
00:11:52: Es gab auf jeden Fall auch die Mütter, die schon in der Krabbelgruppe sich für die Kita angemeldet hatten, wo ich so dachte, okay, das kommt ja auch irgendwann so.
00:12:02: besprechen, viel Wärme schenken.
00:12:07: Das war so unsere Methode, eher so nach dem Konzept, was man irgendwo nachlesen konnte.
00:12:14: haben wir nicht erzogen schon aus dem Bauchgefühl heraus.
00:12:17: Und du würdest jetzt nicht sagen, weil es ist ja oft so, dass so ein Artikel geschrieben wird, dass die heutige Generation an Eltern irgendwie irre ist nach dem Motto, weil wir halt irgendwie alle versuchen, alles perfekt zu machen.
00:12:28: Und dann müssen aber auch immer beide Eltern eigentlich auch arbeiten und so weiter.
00:12:31: Und man ist ja auch nicht mehr so, dass die Eltern dann irgendwie auch noch im Haus daneben wohnen und man eben auch noch Unterstützung hat, sondern es bleibt ja eigentlich schon alles so an diesen zwei Elternteilen mehr oder weniger hängen.
00:12:42: Ja.
00:12:43: Würdest du auch sagen, es beobachtest du auch oder findest es irgendwie überzogen?
00:12:45: Würdest du sagen, es war jetzt bei uns nicht so viel anders?
00:12:48: Ich würde sagen, so viel anders war es bei uns auch nicht.
00:12:50: Also unsere Omas wohnten leider auch nicht um die Ecke.
00:12:52: Meine ist dann immer aus Berlin nach Köln gekommen, um sich um die Kinder dann für eine ganze Woche mal zu kümmern, wenn wir beide gearbeitet haben.
00:13:00: Aber ich glaube schon, doch es ist schon, es ist schon ein Unterschied, weil du heutzutage halt durch Social Media ständig siehst, was du alles wie machen könntest.
00:13:10: Und ich glaube, der Druck auf euch als Eltern ist ein bisschen höher.
00:13:14: Dann gibt's diese ganzen Ernährungs-Mantras.
00:13:17: Also, ich muss jetzt echt mal ansagen.
00:13:18: Also gar gar nicht.
00:13:19: In der letzten Woche
00:13:19: bin ich auf irgendeinen Account gestoßen von einer Mutter, die wirklich alles selber macht.
00:13:26: Also, da gibt es keinen raffinierten Zucker.
00:13:28: Und dann ist ja cool.
00:13:30: Kannst ja machen, alles cool.
00:13:32: Aber dann hat sie das so, Georgie nach dem Motto, was raffinierter Zucker für ein Gift ist, einfach so.
00:13:36: Man sollte da schon mit Agavendicksaft und hier und so.
00:13:38: Und dann hab ich das so angeguckt, nach mir so,
00:13:41: Scheiße,
00:13:42: Gott, das will ich.
00:13:43: Die Kinder essen Zucker, fuck.
00:13:46: Und ich find das schon krass, was das mit einem macht.
00:13:47: Und jetzt bin ich wirklich nicht doof.
00:13:49: Und trotzdem dachte ich mir in dem Moment so, shit.
00:13:51: Also, wenn man sich irgendwie ein bisschen auskennt oder es hinkriegen möchte, seine Kinder gesund zu ernähren, viel selber kochen, dann darf es immer Spaghetti Bolognese geben und dann gibt es viel Gemüse und du kochst halt einfach selber, machst mal bisschen Sahne ran, an manch ein Gericht kommt, ein bisschen Zucker ran.
00:14:06: Es ist alles nicht so dramatisch, es wird ein gesund ernähres Kind sein.
00:14:09: Ich finde
00:14:09: das in Maßen halt, ne?
00:14:10: In
00:14:10: Maßen, weil ich glaube, was ganz problematisch ist, ist, wenn du, wenn Essen und Lebensmittel immer mit einer Gefahr verbunden sind, also da ist es schlecht für die Tiere und da ist es schlecht für das wird man davon dick.
00:14:23: und hier ist also zu viel thema draus machen ist glaube ich auch wieder schlecht.
00:14:28: ich meine ganz viele in der generation meiner kinder sind ganz viele die eben dann doch nach irgendwelchen regeln sich ernähren muss jeder selber wissen.
00:14:36: ich habe es versucht immer so zu handhaben viel selber kochen viel natürlich bio.
00:14:43: wenn ich fleisch mache ist es ein biofleisch.
00:14:45: ja meine kinder haben ihr eigenes haus als budget.
00:14:49: Mein Sohn kann gar nicht nur Bio-Fleisch kaufen, weil da wird er nicht satt von bzw.
00:14:54: Das ist einfach so irre teuer geworden.
00:14:57: Das überlasse ich jetzt ihm.
00:14:59: Ich habe versucht vorzuleben und den Rest müssen wir jetzt ausprobieren.
00:15:06: Bist du da locker?
00:15:08: Ja, also ich überlasse schon Ihnen jetzt Entscheidungen.
00:15:12: Wir sprechen viel.
00:15:14: Aber also ich habe festgestellt, wenn man jetzt ewig den, was reinreden will, das wird jetzt nicht so, dass es dann deswegen umsetzt.
00:15:22: Das
00:15:22: ist eine Erfahrung, ich muss
00:15:23: sagen, ja.
00:15:24: ob sie jetzt rauchen, trinken, Party machen, schlafen, kein Red Bull trinken und so weiter.
00:15:30: Das werden die alles selber für sich rausfinden.
00:15:33: Natürlich sprechen wir darüber.
00:15:34: Ich bin zum Beispiel diesen ganzen Energy-Drinks, die sind wirklich, da ist es für mich, da ist es so, ja.
00:15:40: Das ist so
00:15:41: krass.
00:15:42: Aber
00:15:43: soll ich jetzt jedes Mal, wenn ich sehe, irgendwie sagen, manchmal tue ich es, aber
00:15:48: man kann ja sagen, Herr, pass auf, da ist wirklich eine Scheiße drin.
00:15:51: Versuche, dass er nicht jeden Tag so ein Ding reinstellt.
00:15:53: Aber wissen muss das eh selber.
00:15:55: Also irgendwie aufklären.
00:15:56: Aber ich glaube, meine Eltern wollten mich auch damals wirklich bewahren vom Licht rauchen und haben das absolute Gegenteil damit bewirkt.
00:16:04: Absolute Gegenteil.
00:16:07: Genau, so ist das mit allen diesen Dingen.
00:16:09: Ich finde trotzdem, also auch da spiegeln mir jetzt ja meine Kinder, die nun schon erwachsen sind, zurück, dass sie sagen, es war schon gut, dass du das gesagt hast, weil es kommt ja an, man hat nur nicht direkt Bock, darauf das umzusetzen.
00:16:21: So ungefähr ist es, glaube ich.
00:16:23: Also am Ende ist es einfach, das Vorleben ist viel wichtiger als das Verbieten.
00:16:29: Absolut.
00:16:30: Und ich quatsche mir auch mal ab und zu.
00:16:34: Wenn ich auf einer Party bin und es ist schön, oder ich treffe mich mit Freundin, dann rauche ich mal eine.
00:16:38: Aber ich bin halt nicht eine, die irgendwie so morgens den Tag genau.
00:16:42: Also
00:16:43: eine absolute
00:16:43: Gelegenheitsraucherin, so allerdings schon leider mein Leben lang.
00:16:47: Ja, mein Gott, man lebt auch nur einmal.
00:16:49: Sorry, okay?
00:16:51: Also ich rauch auch gerne mal abends.
00:16:53: Ja, jetzt ist es raus.
00:16:55: Und das gönne ich mir.
00:16:56: Ja.
00:16:57: Ich mein, ich trink kein Alkohol, ich hab noch die Drogen genommen.
00:16:58: Irgendwas muss man ja auch machen.
00:17:00: Sorry.
00:17:01: Man ist ja nicht zum Spaß hier.
00:17:03: Ja, meine beiden Kinder haben so angefangen, immer mal so ein bisschen zu rauchen.
00:17:07: Der eine ein bisschen viel Leidergutes, aber bildet sich ein, dass er das auch sehr bald aufhört.
00:17:13: Da hab ich schon echt manchmal gedacht, Scheiße, haben sie natürlich ihre Mama schon auch mal auf einer Party rauchen sehen.
00:17:18: Aber
00:17:19: guck mal, meine Eltern sind die krassesten Nichtraucher.
00:17:21: Meine Mutter, die hat noch nicht mal von der Zigarette gezogen.
00:17:25: Und ich mochte sehr gerne rauchen als Jugendliche, sehr, sehr gerne.
00:17:29: Und das auch, obwohl ich wusste, dass die das wirklich komplett verachten.
00:17:32: Also das war, ich hab mir jeden Tag den Mund damit Zeife ausgewaschen.
00:17:36: Ich glaube, das war am Ende schädlicher, als wenn die einfach gesagt hätten, ja, gut, dann mach, junge Lady.
00:17:41: Irgendwann wirst du schon merken, dass es eklig ist und stinkt.
00:17:43: Also ...
00:17:45: Ja, genau.
00:17:45: So ist es.
00:17:48: Und Kinder sind natürlich auch beeinflusst und irgendwann sehr viel mehr als von einem selber, von den anderen Einflüssen, die es gibt, von einem Trainer, von Lehrern oder anderen erwachsenen Figuren, die super wichtig sind übrigens bei Kindern.
00:18:02: Also, dass du nicht die absolute Käseklocke auf deinen Kindern hast, sondern es ist super schön, wenn Kinder auch zum Patenonkel oder zu der Lehrerin oder zu der Mutter von einem Freund einen guten engen Kontakt haben, weil daraus ziehen die auch ganz viel.
00:18:18: Und natürlich aus ihrer eigenen Peer-Group, wie man das heutzutage nennt, aber aus ihrem Freundeskreis.
00:18:24: Wie gehst du damit um, wenn deine Kinder Freundschaften hatten, wo du vielleicht schon als Mutter gemerkt hast, so, nee?
00:18:31: Habe ich selber als nicht so toll empfunden, wenn meine Eltern zu deutlich gemacht haben, wen sie mochten, wen sie nicht mochten.
00:18:37: Deswegen hab ich das auch nicht gemacht.
00:18:40: Es gab durchaus
00:18:41: ...
00:18:42: Ich glaub schon, meine Kinder haben gespürt, wenn ich jetzt nicht ... wie man so richtig super teufern.
00:18:50: Ich hab's aber jetzt nicht ewig und drei Tage immer vorge... Also, weil ich weiß, dass das für Menschen einfach sehr unangenehm ist, weil sie ja dann in den Verteidigungsmodus kommen.
00:19:01: Aber ich hab... Die haben beide Freundschaften, die sehr lange gewachsen sind.
00:19:06: Mhm.
00:19:07: Also, du warst nie jemand, der dann meinte, du ganz ehrlich, überleg dir das mal noch mal.
00:19:11: Mit denen darfst du nicht Umgang haben.
00:19:13: Nee, hab ich nicht.
00:19:14: Nee, hab ich nicht.
00:19:15: Und wenn jemand zum
00:19:15: Beispiel gemeint zu deinen Kindern war?
00:19:22: Gab es glücklicherweise nicht so häufig, weil beide Kinder sind relativ selbstbewusst, also nicht so... sind eher nicht die Mobbing-Opfer gewesen.
00:19:31: Ich musste da eher manchmal auch schon im Kindergartenalter sagen, hier, da wird aber jetzt hier nicht sich verbündet und dann ist wieder sie die Schlimme gewesen und so.
00:19:40: Das finde ich, muss man als Eltern ja auch machen.
00:19:43: Total wichtig.
00:19:44: Ist auch alles angekommen, ist nämlich, sind beides sehr sozial eingestellte Kinder oder Erwachsene jetzt gewonnen, waren aber beides eher, die dann sozusagen die Hosen anhatten so in der Gruppe.
00:19:56: Und haben das aber selber dann erlebt und gespürt.
00:20:00: Und als es mal so eine Situation gab, wo meine Tochter in der Schule schon am Gymnasium ... Wie soll ich sagen, ohne dass ich ihre Privatsphäre beschädige?
00:20:11: In einer Rolle war, wo sie sozusagen ein bisschen was aushalten musste.
00:20:15: Das hatten wir natürlich als Mutter total wehgetan.
00:20:18: Und trotzdem musst du da vorsichtig mit umgehen, weil wenn du dann auf einmal ... Dinge, die dein Kind nicht okay findet, kannst du mehr Schaden anrichten.
00:20:28: Absolut, ja.
00:20:29: Hat sich ganz gut und ganz schnell gelöst.
00:20:32: Kannst du sagen, wie sich die Situation wieder so gelöst hat?
00:20:37: Erst mal hat sie zu Hause ganz viel Bestärken bekommen.
00:20:40: Die Freundinnen haben dann auch irgendwie mit dafür gesorgt, dass sich das wieder löst.
00:20:46: Es ging um ein Jung und eine Beziehung.
00:20:48: Und die waren noch jung.
00:20:49: Aber trotzdem ist dann schon ein riesen Thema gewesen und wie konnte sie nur und so weiter.
00:20:53: Und am Ende ist es wirklich so zu Hause darüber sprechen, erzählen, auch nötigen, wirklich nötigen darüber zu sprechen.
00:21:02: Weil die Kinder wollen manchmal gar nicht drüber sprechen, aber es gibt dann irgendwann einen Punkt, wo ich gesagt habe, das habe ich schon mal erzählt, aber jetzt erzählt es mir, was los ist.
00:21:12: Und dann hat es es auch irgendwann erzählt.
00:21:13: Ja, so.
00:21:14: Aber es gibt eigentlich nicht so richtig einen Rezept dafür.
00:21:17: Ja, doch, ich glaube schon, dieses Drüber sprechen.
00:21:19: Und ich hatte auch echt eine ruffe Zeit in der Schule teilweise und war ihr auch das Opfer von Mobbing.
00:21:24: Also, wenn ich meine Eltern da nicht gehabt hätte, die mich da immer bestärkt haben und die mir immer zugehört haben, dann wär ich, glaub ich, ganz schön aufgeschmissen gewesen.
00:21:31: Und haben deine Eltern die Mobber konfrontiert oder haben die einfach nur dich gestärkt?
00:21:35: Wie haben die das gemacht?
00:21:36: Also,
00:21:36: ich weiß noch, wir sind damals dann zu den Mobbern.
00:21:39: Wir haben unten im Dorf gewohnt, die auf dem Berg.
00:21:41: Und meine Mutter hat mich dann gesagt, steig das Auto ein, wir fahren da jetzt hoch.
00:21:45: Und dann gab's da einfach wirklich eine Ansage.
00:21:49: Ja.
00:21:50: Ja, das ist auch manchmal sehr hilfreich.
00:21:51: Ich finde, man muss halt schon ... Ich glaube, vielleicht sind auch nicht immer ... Weißt du, die Eltern wussten auch gar nicht so richtig, was die Kinder da abziehen.
00:21:57: Und ich meine, ich glaub nicht, dass die meisten Kinder nach Hause gehen und sagen, ich hab heute übrigens mal wieder ... die oder denen einfach krass mal einen reingemocken.
00:22:06: Ich glaube halt schon, so ein Austausch ist schon wichtig.
00:22:10: Ich finde das Wahnsinn.
00:22:11: Du kannst es aber nur erspüren, wenn du eben dann doch auch in Zeiten mit Pubertät und wo du wirklich manchmal merkst, also dein Kind findet dich gerade total ... ... peinlich.
00:22:20: War
00:22:20: das bei dir extrem so mit den ...
00:22:21: Nicht extrem, aber ich hab's erlebt.
00:22:23: Ja, es ist
00:22:23: ja, glaub ich, auch wichtig, dass du deine Eltern zu einer Zeit einfach
00:22:26: peinlich findest.
00:22:27: Ja, total.
00:22:29: Und bei uns gab's beides.
00:22:30: Es gab die Situation, dass ich meinem Sohn sagen musste, jetzt setz dich aufs Fahrrad und fährst dahin.
00:22:36: Dafür musst du dich entschuldigen.
00:22:37: Das ist nicht in Ordnung.
00:22:39: Hat er einen platten Reifen gehabt ab der Hälfte, ist trotzdem weitergefahren und hat zurückgeschoben, aber er musste das machen.
00:22:45: Und an anderer Stelle ist es genauso wichtig, dass du hinter deinem Kind stehst.
00:22:49: Wenn nämlich irgendwas ist, was er erlebt an Ungerechtigkeit, du musst dann auch dein Kind glauben und erspüren, dass er da jetzt mal einen Punkt hat.
00:22:57: Also deswegen, das meine ich, es gibt nicht so richtig ein Rezept.
00:23:00: Du musst einfach nach Möglichkeit schaffen, eine Bindung zu behalten.
00:23:06: Auch in Zeiten, wo das schwierig ist.
00:23:08: Hast du da einen Tipp?
00:23:10: Also, mein Sohn hat mal zu mir gesagt, dass ihm das wahnsinnig viel gegeben hat, wo er wusste, dass er echt Scheiße drauf war, sozusagen.
00:23:20: Und auch sich zu Hause nicht so verhalten hat, wie er das eigentlich selber gut gefunden hätte.
00:23:25: Der war einfach ... Ach, der fand alles blöd.
00:23:30: Der fand alles blöd.
00:23:31: Ja, Teenager halt.
00:23:32: Genau.
00:23:34: Und er sagte aber, ich hatte immer das Gefühl, dass du ... an mich glaubst.
00:23:41: Also auch diese Zeit nach dem Abi.
00:23:43: Erst mal nicht sofort in irgendein Berufsweg einzuschlagen.
00:23:48: Dann war Corona.
00:23:49: Und da war gar nicht so richtig klar, wo geht jetzt die Reise hin.
00:23:52: Und dieses Rumgegammel zu Hause fand ich bei beiden Kindern wirklich belastend.
00:23:59: Aber darauf zu vertrauen, dass die ihren Weg gehen und ihn zu vermitteln, das finde ich echt scheiße, was du gerade machst.
00:24:06: Ich weiß, du kannst es besser.
00:24:07: Oder ich so, glaub doch mal an dich.
00:24:08: Irgendwie so was.
00:24:09: Ich würd's jetzt gar nicht in so banale Sätze formulieren.
00:24:12: Aber bestärken eigentlich auch irgendwie so.
00:24:15: Ja.
00:24:15: Ja, witzig, weil das würde ich auch im Nachhinein sagen, dass das ganz toll war von meinen Eltern, einfach dieses Urvertrauen in einen zu spüren, die glauben wirklich an mich und die lieben mich bedingungslos, egal was ist.
00:24:24: Die
00:24:25: lieben mich bedingungslos.
00:24:26: Und bestärken mich auch immer wieder.
00:24:27: Und sind auch so in Zeiten auch irgendwie, nee, Eveline, manchmal gibt es einfach keine Zeiten, jetzt bleibt mal dran, es wird schon.
00:24:33: Also, warte mal ab jetzt.
00:24:35: Und gleichzeitig ist Grenzenziehen auch total wichtig.
00:24:38: Also, ich habe so einen Neurwissenschaftler, ich weiß gar nicht, was er von Beruf ist, aber der, ja, Neurysent.
00:24:47: Sein Hobby ist seit vierzig Jahren Norberwissenschaftler.
00:24:50: Und der sagt immer, es ist ein Amerikaner, der sagt immer, du sollst als älter, firm and kind sein.
00:24:54: Und ich finde, das bringt es ganz toll auf den Punkt.
00:24:57: Du musst manchmal Grenzen setzen und Kinder machen manchmal Sachen, das ist total wichtig, dass du als Eltern sagst.
00:25:02: Das
00:25:02: geht nicht.
00:25:03: Das ist nicht in Ordnung.
00:25:04: Da sitzt du dich jetzt aufs Fahrrad und entschuldigst dich dafür.
00:25:08: Aber niemals dein Kind runtermachen, klein machen.
00:25:11: Nein, klein machen ist gar nicht
00:25:12: klar.
00:25:12: Also deswegen freundlich
00:25:13: bleiben.
00:25:15: Versuchen auch in Zeiten, wo du vielleicht richtig laut werden möchtest, aber versuchen immer freundlich zu bleiben und trotzdem ganz klar zu machen, wo eine Grenze ist.
00:25:23: Ob mir das als Mutter immer perfekt gelungen ist, weiß ich gar nicht.
00:25:26: Vielleicht hätte ich an manchen Punkten auch echt strenger sein können.
00:25:33: Und an anderen Punkten, weiß ich nicht, freundlich bin ich dann doch immer geblieben.
00:25:41: Am Ende ist es dann doch irgendwie ganz gut, glaube ich, gelaufen.
00:25:44: Man kann nicht alles richtig machen und ich glaube, das muss man sich auch einfach mal eingestehen, weil wir machen das ja auch zum ersten Mal.
00:25:50: Und es gibt auch einfach Situationen.
00:25:53: Also, heute Morgen, ich meinte, unser Morgen war echt scheiße.
00:25:56: Heute Morgen?
00:25:56: Ja, also unsere Girls haben teilweise wirklich wahnsinnige Schwierigkeiten, sich für eine Outfit zu entscheiden.
00:26:02: Was war im Angebot?
00:26:04: Wir hatten eigentlich, weil wir wussten, wir müssten heute beide los, waren wir eigentlich so schlau und haben Outfits vorher schon rausgelegt, mit denen ausgesucht am Abend.
00:26:12: Aber wie es natürlich so ist, war eine der Überzeugungen, sie möchte doch was anderes anziehen und dann hat sie sich was anderes angezogen, es fand sie dann aber auch scheiße.
00:26:20: Und das sind halt so Momente, Also, ich hatte heute einen guten Tag und konnte es gut abfedern.
00:26:26: Und ich hätte am liebsten einfach gesagt, jetzt reicht's.
00:26:28: Jetzt ist es aber wirklich gut.
00:26:29: Wir können uns jetzt nicht zum fünften Mal umziehen müssen, als auch los.
00:26:31: Und jetzt ist doch irgendwie scheißegal.
00:26:34: Aber war dann wirklich heute, komm, okay, was willst du nicht?
00:26:37: Jetzt bist du die Koorthose.
00:26:39: Und du merkst ja auch, das ist ja auch das, was das Kind braucht in diesem Moment.
00:26:44: Weil wenn du dir eigentlich dann auch noch sauer wirst und gestresst, dann wird's ja noch beschissen an diese Situation, weil das Kind sich ja dann noch mehr überrumpelt fühlt und hilflos in seiner ...
00:26:53: Da ist genau das ist doch der Punkt, bist du jetzt eigentlich der Stressor, weißt du, als Mutter?
00:26:58: Du drückst jetzt deinen Kindern auf, sich auf einmal in drei Minuten, also nicht du persönlich, aber du als Mutter sozusagen, dann nehm ich mich jetzt, drückst du jetzt deinen Kindern was auf, was für die Kinder völlig überfordernd ist oder setzt du eine Grenze?
00:27:09: Also natürlich müssen Kinder pünktlich schaffen zur Schule zu gehen und sich einfach zu entscheiden und zu sagen, du hast jetzt fünf Minuten Zeit, zieh dir was an, was dir gefällt, aber ziehst an.
00:27:18: Wo ist es
00:27:19: da?
00:27:19: Weil ich finde nämlich auch, ich habe mir heute noch Gedanken gemacht, weil irgendwann muss man auch sagen, also ich verstehe, dass die vielleicht heute auch einen schlechten Morgen hatte und irgendwie da jetzt gerade hilflos war.
00:27:29: Auf der anderen Seite, es wird jetzt schon, da muss doch auch möglich sein, dass du dir jetzt nach vier Outfits, dass du dir jetzt einfach mal ein Outfit anziehst.
00:27:36: Also
00:27:37: da, weil du mich gefragt
00:27:39: hattest.
00:27:39: Das finde ich manchmal auch so eine schwierige Grenze, so wann sagt man so... Jetzt ist gut.
00:27:43: Also zu viel Eigenverantwortung und Eigenentscheidung bei einem vierjährigen Kind, würde ich sagen, überfordert auch, wenn ihr jetzt durch den Lebensmittel laden geht und sagt, was möchtest du denn heute essen?
00:27:51: Soll ich Bolognese kochen oder soll ich einen Gemüse eintopf machen?
00:27:54: Dann ist es so, nee, da entscheidest du als Mutter, weißt du?
00:27:57: Also ein paar Sachen finde ich auch bei aller Toleranz und bei allem Mitentscheiden und Respektieren für unsere Kinder ist es auch so, manches müssen wir ihnen abnehmen, damit es nicht zu verrückt wird und die sich nun wirklich alles selber ausdenken.
00:28:11: müssen oder überall mitsprechen müssen.
00:28:13: Und dafür haben sie dann an anderen Stellen einfach Gestaltungsmöglichkeit.
00:28:19: Ja, aber da dachte ich mir heute morgen aus, ja, wo ist jetzt, also nach wann kommt der Punkt oder ist die Grenze, dass man sagt, Zeitz ist wirklich, es tut mir leid, aber wir eiern jetzt hier seit
00:28:28: sehr
00:28:28: langer Zeit rum.
00:28:29: Ja, und im Zweifel nimmst du es mit und es hat noch den Schlafanzug an.
00:28:33: Ja, die war schon
00:28:34: lackelig, deswegen
00:28:35: ist das
00:28:35: genau nicht mehr, aber haben wir auch schon gemacht.
00:28:38: Und dann einfach das Outfit.
00:28:39: Also ist übrigens ein Tipp an alle Eltern da draußen, feins eure Kinder morgens nicht in der Lage sind.
00:28:44: Irgendwas... Neues anzuziehen oder auszuziehen oder wie auch immer, nehmt die Sachen einfach mit in die Kita.
00:28:49: Denn da ist die Stimmung da meist wieder super.
00:28:51: Also bei uns zumindest, also man muss mal dieses
00:28:53: Haus verlassen.
00:28:54: Genau, so was ist so cool.
00:28:55: Und dann kann
00:28:55: man das auf dem Weg dann auch noch machen, dass man sich da nochmal umzieht, nochmal ein Outfit Change, ja.
00:29:00: Das ist okay.
00:29:01: Ich hatte wirklich mal letzte Woche auch, habe mich krass gefreut.
00:29:03: Die Oma hat uns so einen Rock mitgebracht, der einfach, ja, er ist fünf Meter zu lang.
00:29:08: Und der wollte natürlich angezogen werden in der Kita.
00:29:11: Zieht ihn jetzt an und wir nehmen noch einen anderen Rock mit in die Kita.
00:29:14: Und dann kam die an, hat dann selber gecheckt mit diesem ewig langen Rock jetzt und hat dann selber gesagt, weiß was, zieht doch den anderen an.
00:29:19: Ja, ja,
00:29:19: ja.
00:29:20: Toll.
00:29:20: Das war aber für mich auch das Veraller schönste, wenn ich so ein Rock an hatte.
00:29:24: Ich meine, damals, als ich Kind war, da gab es ja irgendwie nicht H&M und so weiter, wo du sowieso Kinder überhäuft hast.
00:29:29: Sondern du warst irgendwie happy, wenn du das anhattest, was so nach feine Dame aussah.
00:29:34: Na Prinzessin.
00:29:35: Und war für mich wirklich schön.
00:29:38: da ich mir so ein paar kleine Korkschuhchen angezogen bin, einfach nur mal einmal um Block gelaufen und fühlte mich ganz toll.
00:29:43: Ja, daran kann ich mich ja auch noch erinnern.
00:29:44: Das war das Gutezeit.
00:29:47: Was ich übrigens gerade eben noch gedacht habe, als du so gesagt hast, mit der Entscheidungsfindung von deiner Tochter.
00:29:52: Irgendwann kommt der Punkt, wo wir wirklich ganz, ganz gut daran tun, den Kindern zu überlassen, Entscheidungen zu treffen, wenn wir den alles abnehmen, wenn die dann so achte Klasse sind.
00:30:03: Ich weiß nicht, ich muss jeder so ein bisschen für dich rausführen, siebente Klasse, dass die ihre eigenen Erfolge erleben, dass wir denen nicht die Hausaufgaben abnehmen und dass wir nicht Referate für die schreiben und so ein Kram.
00:30:16: Das ist schon auch, das ist schon auch crazy was.
00:30:19: Da manchmal passiert
00:30:21: auch die Gesichter von dem, wenn du dann sagst, das machst du alleine.
00:30:23: Du weißt, dass du das kannst, dann komm ich zurück und dann so krach stolz.
00:30:25: Da muss ich immer innerlich, da kicher ich mich immer so, weil du siehst im Gesicht, die fallen sich gerade so krass selber ab.
00:30:31: Eine Scheiße natürlich, aber die sind natürlich auch stolz,
00:30:34: liebe
00:30:34: ich.
00:30:34: Ja, das stimmt.
00:30:37: Hey, ich wollte das jetzt nur ganz kurz anschneiden, weil ich es auch ein wichtiges Thema finde.
00:30:42: Du hast dich ja damals oder ihr habt euch getrennt, also von dem Vater deiner Kinder.
00:30:47: Wie alt waren eure Kinder da?
00:30:49: Also die waren schon, waren noch nicht erwachsen, aber waren schon relativ groß.
00:30:54: Ich glaube, warte mal ganz kurz.
00:30:58: Achtzehn und vierzehn, Manny.
00:31:00: Achtzehn und vierzehn, ungefähr.
00:31:02: Ähm, und das war okay.
00:31:05: Das Alter, das war okay.
00:31:07: Viel euch das sehr schwer.
00:31:08: Natürlich.
00:31:09: Schon, ne?
00:31:10: Wenn Kinder mit im Spiel sind, das ist einfach... Ganz schön.
00:31:12: Das
00:31:12: ist so das, was du neben allem Schmerz, den du sowieso hast, ist es halt so, dass du weißt, dass du das auch den Kindern antust.
00:31:21: Und trotzdem ist es auch für die Kinder dann unter Umständen die richtige Entscheidung.
00:31:26: Bei uns war das, glaube ich, so.
00:31:27: Wir haben uns das gar nicht leicht gemacht.
00:31:32: Und leicht fertig sowieso nicht entschieden, aber ... Das war dir
00:31:35: auch super lange zusammen, ne?
00:31:36: Ja, genau, genau.
00:31:38: Und ich finde halt, jetzt kann man so zurückblicken und sagen, wir waren eine ganz tolle Familie, wir haben eine ganz, ganz schöne Zeit gehabt.
00:31:43: Und viele schöne Erinnerungen.
00:31:46: Und irgendwann musst du dann vielleicht ... die Realität auch respektieren.
00:31:53: Und dann war's für die Kinder, glaub ich, auch eine gute Entscheidung, dass wir's so gemacht haben.
00:31:57: Wie habt ihr das denn damals ... verklickert?
00:32:01: an den Küchentisch gesetzt und gesagt.
00:32:05: Aber die waren halt vierzehn und achtzehn, die sind jetzt nicht aus allen Wolken gefallen, sondern die haben natürlich schon ein bisschen die Zeichen gesehen.
00:32:12: Meine Erfahrung sowieso ist bei Kindern, also überfordere sie nicht im Alter von drei, vier, fünf mit irgendwie too much information aus deinem erwachsenen Leben.
00:32:22: Du kannst aber deinen größeren Kindern auch nicht permanent was vormachen.
00:32:27: Also die spüren natürlich schon, wenn irgendwo auch was im Busch ist und damit meine ich jetzt immer nicht unbedingt das Riesengroße auch, wenn es irgendwie Streit mit der Oma gibt oder so.
00:32:36: Wenn du alles von deinen Kindern fernhältst, die aber spüren, dass da ein Riesenthema in der Familie ist.
00:32:41: Viel
00:32:41: schlimmer, glaube ich, noch für ein Kind als wenn du sagst, pass auf, ich habe gerade ein Problem, mir geht es gerade nicht gut, das hat nichts mit dir zu tun, aber ich habe gerade ein Ding.
00:32:47: So,
00:32:48: und das ist halt auch was... Brauchst du irgendwie ein bisschen Gespür dafür?
00:32:51: Aber grundsätzlich, dass die einfach mitbekommen, da ist jetzt gerade so ein Thema.
00:32:54: Und natürlich darf keiner sich auf die Seite schlagen.
00:32:57: Und übrigens, Kinder wollen auch nichts Negatives über den Onkel oder die Oma oder so.
00:33:01: Das fand ich immer ganz schlimm.
00:33:03: Es war ein bisschen, bei meinen Eltern war das schon so.
00:33:06: Da gab es den einen oder anderen, wo dann immer so ein blöder Spruch gelassen wurde.
00:33:11: Das fand ich gar nicht cool.
00:33:13: Das mögen Kinder nicht.
00:33:16: Deswegen sie völlig außen vorzulassen und die spüren, dass was nicht in Ordnung ist.
00:33:20: Und bei der Eltern spreche ich nicht darüber, das ist nicht sinnvoll.
00:33:24: Aber eben auch nicht alles permanent vor ihnen.
00:33:29: auslabern und sie sozusagen als deine beste Freundin zu missbrauchen, die du im besten Fall haben solltest, wo du vielleicht auch noch mal was loswirst.
00:33:37: oder eben als, und schon gar nicht, wie gesagt, als
00:33:40: Verbündete
00:33:41: oder als Richter, irgendwie, was ist jetzt Richtung, ich wollte.
00:33:43: Und ich glaube, bei allem, was wir natürlich durchgemacht haben, ist uns das ganz gut gelungen, weil die Kinder haben nie gedacht, dass sie mir gefallen tun, wenn sie was über den Papa sagen.
00:33:52: Und beim Papa haben sie ganz sicher auch niemals das Gefühl gehabt, sie sagen jetzt was Tolles, wenn sie irgendwie sagen, Muttern hat heute genervt oder so.
00:34:00: Letzte Frage noch zu dem Thema.
00:34:02: Habt ihr euch dann vorher ganz klar als Paar überlegt, okay, dann zieht der und der irgendwie aus.
00:34:08: Der andere bleibt da mit den Kindern.
00:34:09: Wir machen dies und das Modell.
00:34:12: War das vorher schon klar, bevor ihr es den Kindern gesagt habt, wie ihr das lösen wollt?
00:34:16: Das war uns schon klar, weil, wie gesagt, für uns beide ist es ja natürlich ein Prozess gewesen.
00:34:22: Und wie wir das Modell jetzt genau gemacht haben, das haben wir ganz gut gemacht.
00:34:26: Ich würde jetzt nicht so gerne genau das Modell beschreiben.
00:34:29: Es hat aber gut funktioniert, weil die Kinder sind auf jeden Fall da geblieben, wo sie gewohnt haben, mussten nicht umziehen und das war uns möglich, das war sehr schön.
00:34:38: So haben wir es den Kindern auf jeden Fall einfacher gemacht und für uns haben wir auch ein Modell gefunden, wo das dann gut geklappt hat.
00:34:43: Helvan, hast du eigentlich wieder angefangen zu arbeiten nach deinem ersten Kind?
00:34:46: Also
00:34:46: ich habe zweitausend mein erstes Kind bekommen, mein Sohn.
00:34:49: Und damals habe ich ja schon knapp fünf Jahre beim Frühstücksfernsehen gearbeitet.
00:34:52: Ich weiß noch, dass ich diese Verabschiedung oben auf dem Dach bei unserem damaligen Studio hatte, eine irre Verabschiedung geflent ohne Ende.
00:35:00: Und genau, dann bin ich sozusagen in die Babypause gegangen und dachte auch, ich komme jetzt nicht zurück.
00:35:05: Ich arbeite in Berlin, ich wohne in Köln.
00:35:08: Und hatte das so ein bisschen offen gelassen, aber hab so gedacht, na ja, wahrscheinlich wird's jetzt nicht mehr so sein.
00:35:14: So, dann hab ich nach einem Jahr aber schon wirklich sehr dolles Bedürfnis gehabt, ich möchte wieder arbeiten.
00:35:20: Also, wenn dann der Vater, der Papa geht der Arbeit nach und reißt irgendwie auch durch die Weltgeschichte, durch seinen Job und du sitzt immer zu Hause und du bist immer die, die von morgens bis abends zuständig ist, ich hab meinen Job schon sehr vermisst.
00:35:34: Hab aber nicht gedacht, dass das Richtige ist, wieder nach Berlin.
00:35:38: zum Arbeiten zu gehen und hab dann regional gearbeitet, nach einem Jahr.
00:35:42: Mhm.
00:35:42: Und aber auch so punktuell, ich hab beim WDR in der Lokalzeit gearbeitet und mal als Reporter einen Tag auch mal eine Sendung gemacht, eine Woche.
00:35:51: Aber ich bin ausm Haus gegangen, wenn bei der Tagesmutter war oder beim Papa, also einfach zu Hause war.
00:35:59: Und bin so ein bisschen soft wieder reingekommen in den Job, dann kam meine Tochter und das war in den Jahr.
00:36:06: Und genau.
00:36:07: Und ich hab dann einfach so sanft gearbeitet.
00:36:11: Das hat mir sehr gut getan.
00:36:12: Und das haben wir irgendwie auch ohne Opermädchen und permanentes Kindermädchen super hinbekommen.
00:36:18: Ja.
00:36:18: Also du würdest sagen, da hast du gut auf dich gehört und gut erfüllen können, was für dich jetzt so das Richtige ist.
00:36:25: Ja, habe ich.
00:36:27: Ich bin dann irgendwann wieder eingestiegen ins Frühstücks-Fernsehen.
00:36:30: Ich glaube, das ist es.
00:36:32: Oder?
00:36:33: Das war ich gar nicht mehr genau.
00:36:35: Du warst acht Jahre dann fast draußen.
00:36:37: Ja, genau.
00:36:38: Und auch
00:36:38: voll geil, dass du da wieder zurückkommen konntest, oder?
00:36:40: Das ist ja volles Privileg.
00:36:42: Das war wirklich, das war wirklich.
00:36:44: Und es gibt ja immer mal wieder so Schlüsselmomente.
00:36:46: Ich habe für eine kleine Sendung, für so eine Regionalsendung in Köln gearbeitet.
00:36:50: Punkt Köln hieß die beim WDR.
00:36:52: Und die wurde eingestellt.
00:36:53: Und in dem Monat, wo die eingestellt wurde, hat mein Chefredakteur vom Frühstücksfernsehen mich angerufen und hat gesagt, Marlene.
00:37:00: Ich brauch dich, komm zurück.
00:37:02: Also es war der gleiche Monat, das war wirklich so schön von ihr.
00:37:04: So was für ein Geschenk,
00:37:05: weil das ist ja auch genau das, vor was ja viele Frauen, gerade auch wenn die Künstlerinnen sind, selbstständig so eine krasse Angst haben, dass man sagt, man verschwindet von der Bildoberfläche so, oder?
00:37:15: Genau, also die Angst ist natürlich, ist es berechtigt.
00:37:18: Auf der anderen Seite finde ich, man kann auch viel selber wieder anschieben.
00:37:21: In dem Moment, wo du spürst, ich möchte gerne wieder arbeiten, es ist nichts, wofür man sich schämen muss.
00:37:26: Und meine Kinder haben ganz viel Liebe und ganz viel...
00:37:28: Man muss sich auch schämen, wenn man nicht arbeitet.
00:37:29: Ja, ja, man muss sich auch schämen.
00:37:31: Oder auch nicht.
00:37:32: Ich habe nie für irgendwas geschämt, Evelyn.
00:37:34: Hast du nie
00:37:34: für irgendwas geschämt?
00:37:36: Nö.
00:37:36: um ehrlich zu sein nicht, weil ich auch nicht permanentes Gefühl habe, mich rechtfertigen zu müssen.
00:37:42: Bei mir geht nicht eine Welt, bricht nicht zusammen.
00:37:44: Wenn bei mir jemand ein Vogel unter meinem Post schreibt, was will die Olle noch im Fernsehen?
00:37:50: Das ist mir wurscht.
00:37:51: Und die Frage
00:37:52: ist berechtigt, ja?
00:37:54: Manchmal ist es wirklich so.
00:37:55: Das ist was, was, finde ich schon, die jüngere Generation anders handhabt.
00:37:59: Da wird so ein Augenmerk auf diese ganzen kritischen Kommentare gelegt.
00:38:05: Ist mir doch wo?
00:38:06: Entweder blendet die
00:38:07: aus oder blockiert
00:38:09: die oder macht die Kommentarfunktion aus oder was auch immer dein Weg ist.
00:38:12: Aber gar nicht so viel Augenmerk auf diese negativen Kommentare richten, sondern viel mehr sich freuen, wenn Leute das vielleicht inspirierend finden oder schön finden.
00:38:21: Und dafür macht man es dann.
00:38:23: Und ich habe manchmal gedacht, Es gab schon Zeiten, wo ich gegen mein naturell gegangen bin.
00:38:29: Also, wenn ich jetzt Sonntags ... irgendwann bin ich ja wieder Hauptmoderatoren gewesen.
00:38:33: Das war erst im Jahr.
00:38:34: Da war mein Sohn, meine Tochter, zehn.
00:38:38: Und dann hatte ich wieder eine Regelmäßigkeit, dass ich eine Woche, also Sonntagabend ... Ich wusste
00:38:43: nicht, dass du so lange raus warst.
00:38:45: Ja, ja.
00:38:46: Es ist so ... Evelyn, in der Zeit, wo ich schon seit drei, vier Jahren nicht beim Fußstücks-Fansign war, haben mich Leute auf der Straße angesprochen.
00:38:54: Ich guck sie
00:38:54: jeden Morgen.
00:38:55: Und dann hab ich immer
00:38:56: gedacht, ja schön bist du irgendwie noch in der Wahrnehmung von den Menschen.
00:38:59: Ja krass,
00:38:59: ich hab das auch, ihr hattet das nicht auf dem Schirm.
00:39:01: Ja, ich glaub, ich bin wieder in den Sieben eingestiegen.
00:39:03: Und ich find's auch grade total schön, dass du irgendwie so ein Vertrauen auch irgendwie hattest, dass du dir ja auch mein Ja einfach Auszeit genommen hast.
00:39:11: Weil ich muss schon sagen, wenn ich jetzt so um mich rumgucke, das schaffen eigentlich so die Wenigsten.
00:39:15: Und scheitert ja dann auch oft dran, inklusive mir selber, weil es am natürlichen Herzzerreis dann so früh wieder weg zu sein und man eigentlich überhaupt nicht ready ist dafür.
00:39:25: Ich hab ja auch dann nicht, ich war ja dann auch nicht von der Bildfläche verschwunden.
00:39:29: Aber so zum Beispiel eben dein Kind morgens noch zu und dann habe ich gedreht mal einen Tag und bin abends wieder nach Hause gekommen.
00:39:37: Das hat mir unheimlich gut getan.
00:39:39: Und ich glaube, wenn ich einen ganz normalen Job gemacht hätte, hätte ich ganz bestimmt auch das Bedürfnis gehabt, irgendwann wieder mein eigenes Ding zu haben, mit meinem Partner noch andere Themen zu haben als nur die Kinder.
00:39:49: Das ist auch was Schönes.
00:39:52: Hey, letzte Frage zum Schluss.
00:39:54: Merkt man oder hast du gemerkt, dass ihr auf einmal alle erwachsen seid?
00:40:00: Und du, älter, und deine Kinder groß, oder slidet man da irgendwie so rein?
00:40:05: Das slidest
00:40:06: du so rein.
00:40:07: Wie mit dem Älter werden, dass du erst mal bist du überall die Jüngste.
00:40:12: Du fängst überall an, du bist die Jüngste und so.
00:40:16: Und dann wirst du.
00:40:17: Und einunddreißig fand ich schon gar nicht so cool.
00:40:19: Da bist du gedacht, oh Gottchen, einunddreißig.
00:40:21: Naja, jetzt wird mit dem Jungen sein vorbei.
00:40:23: Und dann wirst du vierzehn und dann geht's halt so weiter.
00:40:26: Und das finde ich so auch, das bist du ja gar nicht vorbereitet.
00:40:29: Und ich mache mir nicht so viele Gedanken.
00:40:31: Dieses Erwachsenwerden von meinen Kindern ist natürlich glücklicherweise so mein ganzer Freundeskreis.
00:40:36: Die sind auch alle gemeinsam groß geworden.
00:40:38: Die sind auch heute wieder ganz eng befreundet.
00:40:41: Die Kinder von meinen Freunden mit meinen Kindern, die sind genau, die haben früher Kindergeburtstag zusammen gefeiert oder wir saßen zusammen auf dem Spielplatz und haben, wir haben schönen Käppchen hier trinken und die Kinder haben
00:40:50: getobt.
00:40:52: Also auf dem Kinderspielplatz glaube ich sehr selten.
00:40:54: Letzt mal alle gesehen, die hat einfach alle durchgezogen.
00:40:57: Also auf dem Spielplatz hatte ich auch nicht den Bock drauf, solange ich mit meinen Kindern bin.
00:41:01: Aber genau, und jetzt ist es irgendwann so.
00:41:05: Es geht so fließend.
00:41:07: Ich stand gestern
00:41:08: vom Spiegel und hab so einen Spiegel geguckt und dachte mir so, naja, das sieht schon noch fresh aus, wie die von den siebenunddreißig, dachte ich mir so.
00:41:14: Ja, stimmt
00:41:14: ja auch.
00:41:15: Und dann dachte ich mir aber auch so, kommt dieser Tag, dass du auf einmal im Spiel guckst, Scheiße, was ist hier passiert?
00:41:22: Oder geht es so schleichend, dass man es gar nicht checkt?
00:41:26: Also, es gibt schon Momente, an die ich mich erinnere, wo ich dachte, okay, jetzt hat sich gerade was verändert, ne?
00:41:34: Aber ich habe versucht, einfach gesund zu leben, Sport zu machen.
00:41:39: Augen
00:41:40: zu und durch.
00:41:40: Augen zu und durch.
00:41:41: Du kannst jetzt, wenn du konkurrierst mit deinem eigenen Ich, wie du mit twenty-fünf aussaust oder mit deinen Freunden und Kollegen, die zwanzig Jahre jünger sind und dann endest du nämlich wirklich beim Schnippeldog und spritzt dir ständig irgendwas unter die Haut, war nicht mein Weg, will ich so nicht machen, weil ich glaube, du verlierst irgendwie den Kampf und vor allem.
00:42:00: Ich habe das einfach auch sehr häufig bei mir.
00:42:03: als bei Gästen erlebt, die dann ganz viel machen lassen und ganz unsicher werden, weil sie immer denken, man sieht es.
00:42:09: Man sieht es ja auch.
00:42:09: Man
00:42:09: sieht es ja auch.
00:42:10: Muss
00:42:10: man jetzt auch einfach mal ehrlich sagen,
00:42:12: man
00:42:12: sieht es ja auch.
00:42:13: Aber ich will es auch nicht verurteilen.
00:42:14: Ich
00:42:15: verurteile es nicht, aber ich glaube schon, dass man hinterfragen sollte, warum mache ich das und will ich so aussehen.
00:42:21: Also ist das, was ist mein Anspruch?
00:42:23: Und ich glaube oft, dass man sich so mitreißen lässt, weil es ja alles immer auch so ein bisschen aus Klacks dargestellt wird.
00:42:30: Genau.
00:42:30: Oh ja, machst du halt mal ein bisschen Botox, ne?
00:42:32: Bin selber auch ein Opfer.
00:42:34: Also ich muss halt echt sagen, ich bin gerade wieder an dem Punkt, dass ich mir dann warum mache ich das?
00:42:39: Und irgendwie, glaube ich, gefall ich mir sogar ohne besser.
00:42:43: Also, ich hab's nie ausprobiert, weil ich immer gedacht habe, ich verliere ganz viel, wenn ich meine Mimik verlieren würde.
00:42:48: Und du verlierst ja
00:42:49: auch deine
00:42:49: Mimik, das ist alles so dumm eigentlich.
00:42:52: Oder wenn man sich das mal so überlegt.
00:42:54: Also, einfach nur um Klappstelle.
00:42:55: Ich würde
00:42:55: auch sagen, bei manchen sieht's ja vielleicht auch gut aus.
00:42:57: Und bei manchen sieht's aber leider auch ganz seltsam aus.
00:43:00: Und deswegen hab ich da immer, ich hab einfach so viel Schiss gehabt.
00:43:03: Ich hab noch nie Fingernägel gehabt, weil selbst davor hab ich immer gedacht, oh nee, dann fühlt sich das so fies an.
00:43:09: Aber es
00:43:10: gibt
00:43:12: auch ganz viele, bei denen ich das richtig geil finde, mit den Fingernägeln und das Theorisch auch gerne hätte.
00:43:18: Ich sag dir auch echt eins, ich bin auch wieder in die Schellerkwalle getippt.
00:43:22: Getappt, zack mal, getappt.
00:43:23: Getappt?
00:43:24: Ja, wisch mir lacht, aber viel Spaß, wenn wir wieder rauskommen.
00:43:29: Viel Spaß.
00:43:31: Uncool, scheiße, das ist nämlich genau das Ding, aber jetzt reden wir hier davon Fingernägeln.
00:43:34: Aber
00:43:35: es gehört dir auch dazu.
00:43:38: Am Ende ist es so, schön ist es, wenn wir nicht nur noch alle davon so tun, in meinem Alter, als wenn man unbedingt Botoxen muss, um irgendwie auszusehen.
00:43:46: Das musst du nicht.
00:43:47: Du kannst es entscheiden oder du kannst es anders entscheiden.
00:43:50: Und dafür muss es, für alles muss es Fürsprecher geben.
00:43:54: Du bist auf jeden Fall wunderschön.
00:43:56: Und ich erkenne auch viele Menschen, die ich wunderschön finden, persönlich sogar.
00:44:00: Und ich find's geil, dass du einfach bist, wer du bist.
00:44:04: Ich meine, man ist natürlich auch mit Botox in der Stehung, wenn man ist, aber trotzdem ist es irgendwie so, warum.
00:44:09: Also ich stelle mir die Frage schon sehr lange und komme immer mehr an den Punkt, dass ich mir denke, nee, das ist nicht der Weg, den ich gehen möchte.
00:44:17: eigentlich, so für mich.
00:44:18: Ich färb mir die Haare.
00:44:19: Ich hab Freundinnen, die lassen die Grauen rauswachsen, find ich auch supercool.
00:44:22: In meinem Job, glaub ich, würde ich mich damit nicht wohlfühlen.
00:44:25: Guck mal,
00:44:25: hier gibt's Ruhwange,
00:44:27: ja?
00:44:27: Genau, ja.
00:44:28: Deswegen, ich darf mir gar keinen Urteil erlauben.
00:44:30: Ich färb mir die Haare oder die Ansätze immer mal nach und ... So, ich meine ... Eine
00:44:34: soll jeder machen, dass es sich glücklich fühlt, aber überlegt, warum ihr das macht, was ihr macht.
00:44:39: Aber vor allem, glaub ich, wirklich nicht versuchen auf Teufel komm raus, irgendeiner Zeit nachzuhetzen, die in der Vergangenheit liegt.
00:44:47: Also, sich damit anzufreuen, was jetzt gerade ist, wie alt man ist, mit welchen Menschen man sein Leben verbringt, dass die Kinder irgendwann aus dem Haus gehen.
00:44:56: Du musst dich damit anfreunden.
00:44:58: Es geht nämlich gar nicht anders.
00:45:00: Ja, ist so.
00:45:01: Schöner Schlusssatz, Marlene.
00:45:02: Das hat auch Philosophen, ja.
00:45:04: Marlene hat übrigens auch einen Podcast.
00:45:06: Da heißt M wie Marlene.
00:45:08: Und ihr könnt sie natürlich eh im Frühstücksfernsehen bestaunen.
00:45:11: Ich war ja auch verkürzen bei dir.
00:45:13: Das
00:45:14: war sehr schön.
00:45:15: Hey, danke, dass du heute da warst.
00:45:17: Und ich hoffe auch, dass man einfach so durchsleidet, ohne dass man so richtig merkt.
00:45:23: Hast du selber in der Hand?
00:45:24: Machst du?
00:45:25: Ja, genau.
00:45:25: Wünsche ich dir und vertraue darauf.
00:45:28: Marlene Luf, meine Damen und Herren.
00:45:30: Danke schön.
00:45:30: Bis bald.
00:45:31: Tschüss.
00:45:33: Tschüss.
00:45:35: Hey und eine Sache noch ihr Lieben, ich würde mich total freuen, wenn ihr meinen Podcast alle meine Eltern bewertet.
00:45:39: Natürlich mit fünf Sternen, alles unter fünf finde ich peinlich.
00:45:42: Und ansonsten abonniert gerne den Podcast überall, wo es was zum abonnieren gibt.
00:45:47: Hey und wenn ihr Lust habt, dann würde ich mich total freuen, wenn ihr alle meine Eltern-Punk-Podcast auf Instagram und TikTok folgt.
00:45:53: Da gibt es noch ein bisschen Kleinigkeiten zum Genießen, zum Verweilen, lehrt das ein.
00:45:57: Also freue mich, tschüss!
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